Canned Heat
Bandname
Bei einem Interview in einer amerikanischen Fernsehsendung sagte Bob Hite 1969, dass der Name eine Anspielung auf den klassischen Canned Heat Blues von Tommy Johnson aus dem Jahre 1928 sei.
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Bandgeschichte
Gründungsmitglieder der Band waren Bob „The Bear“ Hite (Gesang) und Alan „Blind Owl“ Wilson (Gitarre, Gesang und Mundharmonika). Später kamen Henry „Sunflower“ Vestine (Gitarre, ehemals bei Frank Zappas The Mothers of Invention), Larry „The Mole“ Taylor (E-Bass) und Frank Cook (Schlagzeug) dazu. Zuvor spielten Stuart Brotman, Mike Perlowin, John Fahey, Mark Andes (später bei Spirit und Jo Jo Gunne) und Keith Sawyer im Laufe des ersten Jahres kurzfristig zusammen mit Wilson und Hite in der Band.
Ihr erstes Album erschien 1967 nach ihrem Auftritt beim Monterey Pop Festival. Das zweite Album Boogie with Canned Heat von 1968 war erfolgreicher als das Debütalbum und machte Canned Heat zu einer der angesagtesten Bands der Hippie- und Bluesszene an der Westküste der Vereinigten Staaten.
Der lange Fried Hockey Boogie war von John Lee Hooker inspiriert. Auf dem Album war die Mitte April 1967 in Chicago aufgenommene Hitsingle On the Road Again enthalten, die es bis auf Platz 16 der amerikanischen Charts schaffte.[1] Außerdem ersetzte ab diesem Album Adolfo „Fito“ de la Parra, der bereits mit Etta James gespielt hatte, den Schlagzeuger Frank Cook. Im selben Jahr setzte sich die Band für Albert Collins ein, damit dieser einen Plattenvertrag bei Imperial Records erhielt.
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1969 folgte das Doppelalbum Living the Blues, das ihnen mit Going Up the Country den größten Hit bescherte, in dem Tank Harrigan (Ray Charles Band) die Flöte spielte. Außerdem trat die Band beim Woodstock-Festival auf. Dem dortigen Auftritt war ein Streit zwischen Henry Vestine und Larry Taylor zwei Tage zuvor auf der Bühne des Fillmore West vorausgegangen, den Vestine zum Anlass nahm, die Band zu verlassen. In der Not engagierte die Band umgehend Harvey Mandel, um weitertouren zu können. Da sie nicht zusammen proben konnten, wollte Adolfo de la Parra anfänglich nicht in Woodstock auftreten, verließ gar kurzfristig die Band. Manager Skip Taylor gelang es letztlich aber, ihn und den Rest der Band zum Spielen zu bewegen. Die Band spielte während des Sonnenuntergangs und wurde vom Publikum gefeiert wie kaum eine andere während des Festivals. Ihr Song Going Up the Country wurde später zur inoffiziellen Hymne des Festivals.
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Ebenfalls 1969 nahm Canned Heat das Album Hallelujah auf, das komplexere Blues-Strukturen enthält, zum Beispiel 13-taktige Songteile. Für Fito de la Parra ist es bis heute „die interessanteste Platte“ der Band. 1970 erschien Future Blues, die den ersten Umweltschutz-Song der Band So Sad (The World’s in a Tangle) enthält. Angeprangert wird der Smog über Los Angeles. Dieses Album ist auch das erste Studio-Album mit Harvey Mandel anstelle von Henry Vestine als Lead-Gitarristen.
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1970 hatten Canned Heat mit der Single-Auskopplung Let’s Work Together, einer Coverversion von Wilbert Harrisons Let’s Stick Together aus dem Jahre 1962, in den Vereinigten Staaten einen letzten Top-30-Erfolg.[1] In den Top Twenty in England erreichte der Song sogar die Nummer zwei, aber der Höhenflug der Gruppe war vorbei. Im Mai 1970 nahm die Band zusammen mit John Lee Hooker das von der Kritik sehr beachtete Doppelalbum Hooker ’n Heat auf (u. a.: The World Today), dessen erstes Album überhaupt, das es im Februar 1971 bis in die Charts schaffte. John Lee Hooker behauptete, dass Alan Wilson herausragend Mundharmonika gespielt habe („the greatest harmonica player ever“).
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Der an Depressionen leidende Alan Wilson starb am 3. September 1970 an einer Überdosis Tabletten. Wilsons Tod hinterließ eine Lücke, die die Band nicht mehr schließen konnte. Zudem hatten Larry Taylor und Harvey Mandel einige Monate zuvor die Band verlassen, um sich John Mayalls „USA-Union“-Band anzuschließen. So nahmen sie 1971 zusammen mit Wilsons Nachfolger Joel Scott Hill das Album Historical Figures and Ancient Heads auf, an dem auch Little Richard mitwirkte. Dieses Album war nur noch mäßig erfolgreich und ihr letzter kleiner Hit. Canned Heat tourte zwar in den folgenden Jahren mit großem Erfolg, war aber nicht mehr in der Lage, weitere Hits einzuspielen. In den folgenden Jahren wechselte die Besetzung oft; unter anderem spielte Bob Hites Bruder Richard Hite Bass.
In seiner Biografie beschreibt de la Parra diese Phase als den „langen Abstieg“. Die Band wechselte mehrfach die Plattenfirmen – auch machte ihr die Disco-Ära zu schaffen –, so dass die Band nach Verlust des Plattenvertrages 1973 pleiteging. Zu dieser Zeit hatte sie gerade ein Album mit Memphis Slim aufgenommen und arbeitete mit Clarence Gatemouth Brown zusammen, mit dem sie auch 1973 beim Montreux Jazz Festival auftrat.
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Am 5. April 1981 starb ein weiteres Bandmitglied. Bob Hite erlag einem Herzversagen nach Jahren exzessiven Drogenmissbrauchs. Er hatte bis dahin jedes Konzert mit den Worten „And don’t forget to boogie!“ beendet. Seitdem leitete Adolfo de la Parra die Band. Er sagt von sich: „I’m a survivor in charge“ (dt.: ‚Ich bin ein Überlebender in der Verantwortung‘). Die Fans in Australien und auf der ganzen Welt hielten der Band weiter die Treue. Walter Trout wurde neuer Leadgitarrist. Mit ihm wurde 1983 das Album Boogie Assault [Live in Australia] eingespielt. 1988 erschien die hörenswerte, eher traditionell orientierte LP Reheated mit Junior Watson an der Gitarre und dem zurückgekehrten Larry Taylor. 1989 hatte die Band einen Gastauftritt auf Hookers Album The Healer, das sich zu einem großen Erfolg entwickelte. Am 20. Oktober 1997 starb mit Henry Vestine das dritte Gründungsmitglied „on the road“ nach einem Konzert am Pariser Flughafen. Auch er hatte über Jahrzehnte zu viele Drogen genommen.
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1999 überraschte Fito mit einer neuen Besetzung: mit ihm selbst am Schlagzeug, Greg Kage (E-Bass und Gesang), Dallas Hodge (Leadgitarre und Gesang), John Paulus (Rhythmus- und Leadgitarre sowie Gesang) und Stanley Behrens (Mundharmonika, Flöte, Saxophon und Gesang); für viele die überzeugendste Canned-Heat-Besetzung seit vielen Jahren. 2003 erschien ihr Album Friends in the Can, bevor 2005 Don Preston den Gitarristen John Paulus ersetzte. Ab 2006 ging die Band in der Zusammensetzung Barry Levenson, Greg Kage, Robert Lucas und Fito de la Parra auf Tournee. Diese Besetzung wurde im Juni 2007 von den noch lebenden Mitgliedern aus der Woodstock-Zeit, Larry Taylor und Harvey Mandel, bei zwei Festivals in Österreich unterstützt. Am 23. November 2008 starb der Sänger und Slide-Gitarrist Robert Lucas an einer Überdosis Drogen, nachdem er die Band kurz vorher verlassen hatte, um seine Solokarriere fortzusetzen.
Im Sommer 2010 tourte die „Woodstock Reunited Lineup“ von Canned Heat mit Fito de la Parra, Larry „The Mole“ Taylor und Harvey „The Snake“ Mandel, ergänzt durch Dale Spalding (Gitarre, Mundharmonika, Gesang), in Deutschland. In dieser Besetzung hatte die Band auch ab 2011 wieder einige Auftritte in Deutschland, wobei John Paulus zuletzt Larry Taylor ersetzte. Seit 2017 geht die Band gemeinsam mit Ten Years After auch in Deutschland auf eine „50 Jahre Woodstock“-Gedenktour.
Der Bluesmusiker John Mayall beschreibt in seinem Stück The Bear (1968 erschienen auf der LP Blues from Laurel Canyon) sein zeitweiliges Zusammenleben mit den Musikern von Canned Heat. Das Stück, das mit einem markanten Intro beginnt, an die Canned-Heat-Boogies erinnernd und von Mick Taylor gespielt, ist gleichzeitig eine Hommage an Bob Hite.
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Albums
Canned Heat - Canned Heat Cover-Design 1967
Canned Heat - Living The Blues Cover-Design 1968
Canned Heat - Boogie With Canned Heat Cover-Design
Boogie With Canned Heat 1968
Hallelujah 1969
Canned Heat - Vintage 1969
Canned Heat - Live At Topanga Corral Cover-Design 1970
Canned Heat - Future Blues Cover-Design 1970
Canned Heat - ’70 Concert: Recorded Live In Europe 1970
Canned Heat & John Lee Hooker - Hooker ’N Heat 1971
Canned Heat - Historical Figures And Ancient Heads Cover-Design 1972
The New Age 1973
One More River To Cross 1973
Memphis Slim 1974
Canned Heat - Human Condition 1978
Hooker* N' Heat* - Canned Heat & John Lee Hooker Recorded Live At The Fox Venice Theatre 1981
Kings Of The Boogie 1981
The Boogie Assault (Greatest Hits Live In Australia) 1987
Reheated 1988
Let's Work Together (The Best Of Canned Heat) 1989
Live At The Turku Rock Festival 1990
Burnin’ 1991
Live 1993
Internal Combustion 1994
Canned Heat Blues Band 1997
Canned Heat - The Ties That Bind Cover-Design 1997
Boogie 2000 1999
Friends In The Can 2003
Christmas Album 2007
Under The Dutch Skies 2007
Canned Heat - Live At Montreux 1973
Songs From The Road 2015
Canned Heat With John Lee Hooker - Carnegie Hall 1971
Stockholm 1973
Illinois Blues 1973
Live! in Woodstock 2015
Boogie Up The Country (CD, Album Unknown
Singles & EPs
Rollin' And Tumblin' / Bullfrog Blues 1967
World In A Jug 1967
Calor Enlatado 1968
On The Road Again 1968
Going Up The Country 1968
Canned Heat & The Chipmunks - The Chipmunk Song / Christmas Blues 1968
On The Road Again / Boogie Music 1968
Special Album Spot Commercial - Living The Blues (7", Single, Ltd, Promo, S/Edition) 1968
Album Spot Commercial "Boogie With Canned Heat" 1968
Santo And Johnny* / Complesso Canned Heat* - Serenata Al Chiaro Di Luna / On The Road again 1968
Singles & EPs
The 5th Dimension* / Canned Heat - Chissà Se Tornerà / One Kind Favor 1968
Canned Heat - Help Me / Big Road Blues Cover-Design
Going Up The Country 1969
On The Road Again 1969
Going Up The Country 1969
Time Was 1969
Poor Moon 1969
Let's Work Together / I'm Her Man 1969
Same All Over / Big Fat (7", Single) 1969
Evil Woman / Amphetamine Annie 1969
Canned Heat - Il Treno / One Kind Favor Cover-Design
Brenton Wood / Canned Heat - Il Treno / One Kind Favor 1969
Got To Change My Ways 1969
Let's Work Together 1970
Canned Heat - Future Blues / Going Up The Country Cover-Design
Future Blues / Going Up The Country 1970
Christmas Blues 1970
Canned Heat - Spoonful Cover-Design
Spoonful 1970
Future Blues / The Skat 1970
On The Road Again / Going Up The Country 1970
Canned Heat - Sugar Bee / Shake It And Break It Cover-Design
Sugar Bee / Shake It And Break It 970
Blues Del Futuro / Future Blues 1970
Woodstock 1970
Canned Heat - Spoonful Cover-Design
Spoonful (7", EP) 1970
Canned Heat / Johnny Winter - Spoonful / Louise / Parchman Farm / Leavin' Blues (7", EP 1970
Going Up The Country 1970
Canned Heat / Sugarloaf - Future Blues / Green-Eyed Lady 1970
Canned Heat, Michel Polnareff - Trabajemos Juntos / Todos Los Barcos, Los Pájaros Y El Sol (7", 1970
Sugar Bee 1970
Canned Heat & John Lee Hooker - Whiskey And Wimmen' / Let's Make It 1971
Wooly Bully 1970
Long Way From L.A. 1971
Canned Heat, John Lee Hooker 1971
Pino Donaggio / Canned Heat - El Ultimo Romantico / Wooly Bully 1971
Live In Europe 1971
Canned Heat / Ike & Tina Turner - Wooly Bully / Proud Mary (7", Jukebox) 971
Cherokee Dance 1972
Rockin' With The King 1972
Canned Heat / War - Rockin' With The King / Slippin' Into Darkness (7", Jukebox) 972
Canned Heat / Kris Kristofferson - What's It All About? 1972
Rock Con El Rey (7", Single) 1972
Clarence "Gatemouth" Brown With Canned Heat And The London Strings Orchestra - Gate's On The Heat 1973
Harley Davidson Blues 1973
On The Road Again / Time Was 1973
Going Up The Country / Let's Work Together 1973
Rock & Roll Music 1973
Big Hit (2x7") 1973
Got My Mojo Working (7", Single) 1973
The Harder They Come 1974
Canned Heat - One More River To Cross Cover-Design
One More River To Cross 1973
On The Road Again 1976
On The Road Again / Let's Work Together 1975
The Heat Bros. '84 1984
Let's Work Together 1989
Billy Squier / Canned Heat - Christmas Is The Time To Say "I Love You" / Christmas Blues 1992
John Lee Hooker With Canned Heat - Tease Me Baby / Open Up Your Back Door (7") The Wax Museum 1993
Hell Hound/She Don't Want Me No More (7") The Wax Museum 1993
Internal Combustion 1994
Let's Work Together (CD, Single) 1995
John Lee Hooker with Robert Cray & Canned Heat - Baby Lee / Cuttin' Out 1996
The Canned Heat Cook Book (The Best Of Canned Heat) 1969
Canned Heat 1970
Collage 1970
Portrait Of Canned Heat 1972
Canned Heat 1972
Portrait 1972
The Very Best Of Canned Heat 1975
Quelle
https://de.wikipedia.org/wiki/Canned_Heat