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Ackerschachtelhalm

Der Name Ackerschachtelhalm bezieht sich sowohl auf den Standort, an dem das Wildkraut zu finden ist, als auch auf das Aussehen der Pflanze: Ackerschachtelhalme wachsen bevorzugt auf Äckern und weisen einen in sich geschachtelten Aufbau der Stengelglieder auf.

 

Die alternative Bezeichnung Zinnkraut geht auf die frühere Verwendung der Pflanze zurück: man verwendete das Farngewächs, um Zinngeschirr und andere Utensilien aus Zinn damit zu putzen und polieren.

 

Die zu den Farnen gehörende Pflanze ist eine bedeutende Heilpflanze gegen Gelenkschmerzen und Harnbeschwerden.

Acker schachtelhalm.jpg

Der Name Ackerschachtelhalm bezieht sich sowohl auf den Standort, an dem das Wildkraut zu finden ist, als auch auf das Aussehen der Pflanze: Ackerschachtelhalme wachsen bevorzugt auf Äckern und weisen einen in sich geschachtelten Aufbau der Stengelglieder auf.

 

Die alternative Bezeichnung Zinnkraut geht auf die frühere Verwendung der Pflanze zurück: man verwendete das Farngewächs, um Zinngeschirr und andere Utensilien aus Zinn damit zu putzen und polieren.

 

Die zu den Farnen gehörende Pflanze ist eine bedeutende Heilpflanze gegen Gelenkschmerzen und Harnbeschwerden.

Steckbrief von Ackerschachtelhalm

Botanischer NameEquisetum arvense

PflanzenfamilieSchachtelhalmgewächse

Weitere NamenZinnkraut, Pferdeschwanz, Schachtelhalm, Fegekraut

Aussaatzeit / Pflanzzeitabhängig von Generation

Blütezeitabhängig von Generation

ErntezeitMai-August

Standortsonnig, feuchte und lehmige Böden, verträgt Staunässe

Verwendung als HeilkrautNasenbluten, Arthrose, Rheuma, Gicht, Rachenentzündungen, Halsbeschwerden, Blasenentzündungen

Verwendung als Gewürzkrautals Gemüse in Asien

Ackerschachtelhalm erinnert optisch an Nadelbäume. Die „Blätter“ fühlen sich hart an und wachsen leicht buschig am Stiel. Aufgrund der Ähnlichkeit mit borstigen Pferdehaare und dem buschig-schwanzartigen Aussehen wurde der botanische Name des Ackerschachtelhalms gewählt: Pferdeschwanz = Equisetum.

Herkunft und Vorkommen des Ackerschachtelhalms

Der Ackerschachtelhalm ist der wohl wichtigste Vertreter der Familie der Schachtelhalme (Equisetaceae). Diese Pflanzenfamile bevölkert seit seit etwa 400 Millionen Jahren die Erde. Die genaue Herkunft zu bestimmen, ist damit kaum möglich, da die Kontinentalmassen zu jener Zeit vollkommen anders gestaltet waren als heute. Vermutlich stammen sie aus dem damaligen Kontinent Gondwana. Der Ackerschachtelhalm ist heute auf der gesamten Nordhalbkugel anzutreffen und kommt zudem als Neophyt (eingeschleppte Art) vereinzelt in einigen Ländern der Südhalbkugel vor (z.B. Neuseeland). Die Pflanze gilt mitunter als lästiges Ackerunkraut.

Auch wenn der Ackerschachtelhalm namentlich vorrangig auf Äckern zu finden ist, gedeiht die Pflanze auch an Bahngleisen, auf Wiesen und an Wegrändern genauso gut wie auf Brachflächen.

Systematik von Equisetum arvense

Der häufig auch als Zinnkraut bezeichnete Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense), gehört botanisch zu den Farnen. Er gehört desweiteren zur Ordnung der Schachtelhalmartigen (Equisetales), die geobotanisch mit zu den ältesten Landpflanzen der Erde zählen. Fossilien haben ergeben, dass es Schachtelhalmarten in der Vergangenheit gab, die Wuchshöhen von über 30 Meter erreicht haben.

Heute sind mehr als 20 verschiedene Arten aus der Familie der Schachtelhalme (Equisitaceae) bekannt. Bekannt sind neben dem Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense) noch der Sumpfschachtelhalm (Equisetum palustre), der zumeist in der Nähe von Wassergebieten zu finden ist.

Merkmale des Ackerschachtelhalms

Der Ackerschachtelhalm ist eine ausdauernde Pflanze, die stets in zwei unterschiedlichen Generationen vorkommt. Die den meisten bekannte Generation ist die so genannte Sporophyten-Generation, die als etwa 10 bis 60 cm lange Pflanze mit hellgrünen bis grünweißen nadeligen Trieben (Wedel) erscheint.

Ackerschachtelhalm bildet keine Wurzeln im eigentlichen Sinne aus. Im Boden ist er durch ein Rhizom befestigt, welches Tiefen bis zu 2,00 erreichen kann. Ein auffälliges Unterscheidungsmerkmal ist die Mittelachse bzw. Sprossachse. Die Sprossachse am ersten Seitentrieb ist grundsätzlich länger als die erste Sprossachse am Haupttrieb.

Da der Ackerschachtelhalm ein klassisches Farngewächs ist, bildet dieser auch keine Blüten aus. Die Fortpflanzungsorgane der Pflanze erscheinen als so genannte Sporenähren, die meist im Mai zum Vorschein kommen. Die Sporenähre, auch als Sporentrieb bezeichnet, sind stets braun bis bräunlich gefärbt, aufrecht wachsend und fast immer zapfenförmig. Die Ausbreitungseinheiten werden hier als Sporen bezeichnet (im Gegensatz zu Samen bei den Blütenpflanzen). Die Laubtriebe sind gegenüber der Sporenähre steril, d.h. sie enthalten niemals Sporen.

Ackerschachtelhalm und dessen Verwendung

Auch wenn der Ackerschachtelhalm bzw. das Zinnkraut aufgrund der zügellosen Vermehrung nicht sonderlich beliebt ist, vertraut die Naturheilkunde seit Jahrhunderten auf die gesundmachenden Inhaltsstoffe des Ackerschachtelhalms.

Ackerschachtelhalm in der Küche

Als kulinarische Delikatesse ist der Ackerschachtelhalm nicht bekannt und findet in gängigen Rezepten, die sich mit Wildkräutern befassen, kaum bis gar keine Beachtung. Die Gründe sind vielfältig: Ackerschachtelhalm hat nicht nur einen bitteren Geschmack, er ist auch sehr leicht mit Sumpfschachtelhalm zu verwechseln, was manchen Kräutersammler abschreckt. Sumpfschachtelhalm ist auf Grund der enthaltenden Alkaloide giftig, und es braucht einiges an Erfahrung (oder zumindest einen guten bebilderten Pflanzenführer), um Sumpfschachtelhalm von Ackerschachtelhalm beim Sammeln eindeutig zu unterscheiden.

Wesentlich populärer ist Ackerschachtelhalm als Nahrungsmittel im asiatischen Raum, wo insbesondere die gold-braunen Triebe (Sporenähre) in Öl frittiert verzehrt werden.

Ackerschachtelhalm als Heilkraut

Schachtelhalm in der Antike, im Mittelalter und zur frühen Neuzeit

Ackerschachtelhalm ist nahezu ein Alleskönner und findet seit altersher Beachtung in der Behandlung von Krankheiten. Nicht nur Hildegard von Bingen behandelte Kranke mit Ackerschachtelhalm; auch Ärzte im antiken Griechenland verwendeten das Zinnkraut als Arznei gegen zahlreiche Krankheiten und Beschwerden.

In den alten bekannten Kräuterbüchern waren die heutigen Bezeichnungen Ackerschachtelhalm und Zinnkraut nicht geläufig. Die Namen haben recht häufig gewechselt. Im Gart der Gesundheit (1485) wurde das Kraut noch als Roßzagel bezeichnet, wohingegen im Kräuterbuch von Matthioli die Begriffe Schaffthew, Roßschwantz und Katzenschwantz geläufig waren.

Ackerschachtelhalm wurde zur damaligen Zeit gegen Magen-Darm-Beschwerden, Menstruationsstörungen sowie bei Blasen- und Nierenbeschwerden (insbesondere Nierensteine) verwendet. Im Kräuterbuch von Matthioli wurde beispielsweise empfohlen, das Zinnkraut bei fiebrigen Erkrankungen als Tee zu reichen, anderenfalls in Wein zu sieden. Verwendung fand sowohl das Kraut als auch die Wurzel.

Äußerlich wurde Ackerschachtelhalm u.a. gegen Nasenbluten verwendet:
Der außgedruckte Safft von Katzenschwanß in die Nasen gethan, oder angestrichen, stillet das lauffende Blut darinne.
Die bekannte Farnpflanze wurde auch allgemein zur Wundheilung empfohlen (u.a. Matthioli).

Heutige Bedeutung von Ackerschachtelhalm in der Heilkunde

Der Ackerschachtelhalm enthält zahlreiche Wirkstoffe, die in der Medizin und in der Naturheilkunde Beachtung finden. Es sind vor allem die Kieselsäure, weitere Mineralstoffe wie Kalium, Saponine sowie einige ätherische Öle, die die Heilwirkung der Pflanze ausmachen. Zusammendfassend können die Inhaltsstoffe folgende Wirkungen auf unseren Organismus ausüben:

  • entzündungshemmend

  • schleimlösend

  • adstringierend (zusammenziehend)

  • blutstillend

  • harntreibend

  • antioxidativ

Für die Verwendung von Ackerschachtelhalm als Heilkraut werden in der Zeit von Ende Mai/Anfang Juni bis in den August hinein die grünen Sprossen geerntet. Diese können sowohl getrocknet als auch frisch verwendet werden. Die Sprossen werden heute in der Naturheilkunde sowohl für innerliche als auch äußerliche Krankheiten bzw. Beschwerden verwendet, u.a. gegen die folgenden:

  • Nierenentzündungen

  • Blasenentzündungen

  • Inkontinenz

  • Gelenkschmerzen

  • Arthrose

  • Rheuma

  • Gicht

  • Husten

  • Durchblutungsstörungen

  • Juckreiz

Um an die wertvollen und lindernden Wirkstoffe des Ackerschachtelhalms zu gelangen, bedarf es einiger Mühe. Die üblichen Darreichungsformen sind Tees, Presssäfte sowie die pulverisierte Droge, die dann mitunter pur, in Kapseln und in Tabletten verarbeitet wird. Zinnkraut wird vor allem als Tee konsumiert, wird aber nicht auf die Art und Weise zubereitet wie andere Kräutertees.

Für die Zubereitung eines Ackerschachtelhalmtees wird ein Teelöffel getrockneter Ackerschachtelhalm mit etwa 300 ml Wasser zusammen in einen Topf gegeben. Die Mischung wird dann ca. 20 Minuten lang gekocht. Das verdampfte Wasser wird ergänzt. Die lange Zubereitungszeit ist deshalb notwendig, damit sich die enthaltene Kieselsäure aus den Zellen löst und auch die anderen Mineralstoffe aus dem Kraut freigesetzt werden. Bei Beschwerden des Urogenitaltrakts, z.B. Harnwegsentzündungen, wird empfohlen, dreimal täglich eine Tasse Ackerschachtelhalm zu trinken.

 

Die entzündungshemmende Wirkung des Tees hilft außerdem bei Entzündungen im Rachen- und Mundraum. Hierzu wird in der Regel mit dem Tee gegurgelt und gespült. Aufgrund der durchspülenden, wassertreibenden Wirkung (sog. Aquaretikum) sollten Personen, deren Funktionstüchtigkeit der Nieren eingeschränkt ist, zuvor den Arzt befragen, ob das Trinken des Tees ratsam ist.

Neben der Verwendung als Tee wird Ackerschachtelhalm auch für Umschläge und Wickel verwendet. Das hauptsächliche Anwendungsgebiet sind hier Knochen- und Gelenkbeschwerden Der abgekühlte Tee wird in Mullbinden getränkt und anschließend um die schmerzenden Gelenke gewickelt. Der Verband sollte lediglich feucht und nicht tropfend nass sein, da der Ackerschachtelhalmaufguss zu Verfärbungen führen kann.

Ebenfalls äußerlich kommt Ackerschachtelhalm bei Hautproblemen wie Entzündungen oder Juckreiz zur Anwendung. Dazu werden 3 Teelöffel getrocknetes Kraut in einem Liter wie oben beschrieben zubereitet und anschließend zum Badewasser hinzugegeben. Ein Bad mit Ackerschachtelhalm bewirkt, dass sich das Bindegewebe strafft und bei regelmäßiger Anwendung nachhaltig gefestigt wird (Stichwort Cellulite). Das Schachtelhalmbad ist aber nicht nur kosmetisch interessant, sondern sorgt auch dafür, dass die Durchblutung angeregt wird. Dadurch können Durchblutungsstörungen, Krampfadern, akute Blasenentzündungen und Prostatabeschwerden unterstützend gelindert werden.

Zunehmend finden viele Kosmetikproduzenten Interesse an den positiven Eigenschaften des Ackerschachtelhalms. Durch den hohen Kieselsäuregehalt wirkt die Heilpflanze straffend, glättend und wundheilend; Gründe, weshalb einige Gesichtscremes und Körperlotionen auf Ackerschachtelhalm setzen. Nicht minder bedeutend ist Zinnkraut in der Haarpflege. Zusätze von Ackerschachtelhalm in Shampoos und Spülungen machen das Haar weich, glänzend sowie kräftigend, befreien die Kopfhaut von Schuppen und regen wegen der durchblutungsfördernden Wirkung das Haarwachstum an.

Nebenwirkungen: Besteht eine Herz- oder Nierenerkrankung, die bereits medikamentös behandelt wird, ist von Ackerschachtelhalmprodukten zunächst abzuraten oder zumindest mit einem Arzt abzuklären. Bei der inneren Anwendung mit Tees oder Kapseln können in sehr seltenen Fällen unspezifische Magenbeschwerden auftreten.

Ackerschachtelhalm als Pflanzenstärkungsmittel

Ackerschachtelhalm hat sich genauso gut als Medizin gegen einige Pflanzenkrankheiten bewährt, wo er in Form eines Suds oder der noch effektiveren Ackerschachtelhalmjauche zum Einsatz kommt. Das Einsatzgebiet der Ackerschachtelhalmkur sind vorrangig Pilzkrankheiten, die sich als weißer Mehltau – bspw. auf Petunien, Tomaten, ThymianSalbei oder Minze – oder rotbrauner Rost auf den Blättern zeigen. Ebenso wird Ackerschachtelhalm für die Bekämpfung hartnäckiger Blattläuse und zur grundsätzlichen Stärkung jeglicher Pflanzen im Garten verwendet. Die Pflanze ist reich an Kieselsäure - ein Baustein der Kieselsäure ist u.a. Silicium, das die Zellstruktur von Pflanzen kräftigt.

Zur Herstellung einer Jauche aus Ackerschachtelhalm benötigt man zwei Bund frische PFlanzen, die in einen wassergefüllten Eimer gelegt werden. Anschließend lässt man die Jauche zwei bis drei Wochen ziehen. In dieser Zeit kann es passieren, dass die Jauche zu schäumen beginnt und einen unangenehmen, stechenden Geruch verbreitet. Auf die Qualität der Jauche hat das keinen Einfluss. Anschließend wird die Jauche verdünnt oder pur (wirkt intensiver) auf die von Schädlingen betroffenen Stellen gesprüht oder direkt mit dem Gießwasser verteilt.

Bärlauch

Botanischer NameAllium ursinum

PflanzenfamilieLauchgewächse

Weitere Namenwilder Knoblauch, Waldknoblauch, Hexenzwiebel, Wurmlauch

Aussaatzeit / PflanzzeitSeptember-Oktober

BlütezeitApril-Mai

ErntezeitMärz-Juni

Standortschattig, nährstoffreiche und feuchte Böden

Verwendung als HeilkrautVerdauungsstörungen, Erkältung, Bronchitis, Cholesterin, Bluthochdruck

Verwendung als GewürzkrautSaucen, Suppen, Salate, Kartoffelgerichte, Pastagerichte, Fisch, Fleisch, Pesto

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Herkunft und Vorkommen des Bärlauchs

Der Bärlauch ist eine Pflanze, die ihren Ursprung in Europa hat und bis weit nach Nordasien zu finden ist. Aufgrund der für Kräuter eher unüblichen Standortanforderungen, die Bärlauch stellt, ist das Knoblauchgewächs vor allem in feucht-schattigen Auenwäldern und entlang von Flussniederungen und Bächen anzutreffen. Da Bärlauch sehr ausbreitungsfreudig ist, wächst er mittlerweile auch wild in vielen Gärten und Parks.

Kultiviert wird der Bärlauch heute u.a. in Osteuropa, z.B. in Tschechien und der Slowakei.

Systematik von Allium ursinum

Der Bärlauch (Allium ursinum) ist ein Vertreter der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidacea) und gehört ferner zur Gattung der Lauche (Allium). Diese Gattung ist mit mehr als 300 Arten sehr artenreich. Bekannte Vertreter der Lauchgewächse sind u.a. der Knoblauch, der Knoblauch-Schnittlauch sowie der Schnittlauch.

In der wissenschaftlichen Botanik werden außerdem noch Untergattungen und Sektionen unterschieden, wobei der Bärlauch hier der Sektion Arctoprasum zugehörig ist. Zu dieser Sektion zählt u.a. der nahe Verwandte Wunderlauch (Allium paradoxum), der im Norddeutschen Raum auch als Berliner Bärlauch bekannt ist.

Merkmale des Bärlauchs

Der Bärlauch ist eine ausdauernde, krautige und mehrjährige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 cm bis zu einem halben Meter erreicht. Während der Vegatationsperiode, die von Frühjahr von März bis Ende Mai/Anfang Juni stattfindet, verströmt der Bärlauch sein intensives knoblauchartiges Aroma.

Die Blätter vom Bärlauch sind lanzettenförmig und wachsen auf einem dreikantigen, leicht rundlichen Stiel, dessen Länge zwischen fünf und 20 mm misst. Die Blätter selber sind bis zu 25 cm lang und zwischen zwei und fünf Zentimeter breit. Auffällig bei Bärlauchblättern ist die matte dunkelgrüne Blattoberseite bei einer gleichzeitig helleren Blattunterseite.Ein weiteres markantes Zeichen sind die länglichen Blattnerven, die in Richtung Blattspitze verlaufen.

Bärlauch ist eine sehr ausbreitungsfreudige Pflanze. Eine Zwiebel im Boden kann bei günstigen Bedingungen genügen, damit im darauffolgenden Jahr ein Teppich aus Bärlauch entstehen kann.

 

Bärlauch benötigt schattige Plätze um optimal zu gedeihen

 

Standort: Bärlauch zählt zu den Kräutern, die schattige und halbschattige Standorte bevorzugen. Ferner benötigt die Pflanze feuchte, kalkhaltige, nährstoffreiche und humose Böden. Der Boden sollte jedoch so gut Wasser leiten können, so dass keine Staunässe entsteht. Entsprechend häufig findet man Bärlauchkolonien unter schattenspendenden Laubwäldern (daher auch der andere Name Waldknoblauch) und in grundwassernahen Gebieten wie Auen.

Bärlauch und seine Verwendung

In erster Linie wird Bärlauch in der Küche verwendet. Bärlauch hat sich in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Kraut etabliert und wird mit Beginn der Saison im Frühling in vielen Supermärkten oder auf Wochenmärkten angeboten. Daneben kann man Bärlauch vereinzelt als getrockenetes Kraut kaufen – allerdings verbunden mit Einbußen das Aroma und der gesundheitsunterstützenden Wirkung.

Bärlauch als Gewürzkraut

Bärlauch ist eines der beliebtesten Frühjahrskräuter. Einfache Gerichte erhalten durch das mild knoblauchartige Aroma eine interessante Note, die prägnant, aber nicht so intensiv wie die von Zwiebeln und Knoblauch ist. Ein weiterer Vorteil von Bärlauch ist, dass man im Gegenteil zu anderen Zwiebelgewächsen keinen unangenehmen Mundgeruch bekommt.

Immer häufiger bekommt man im Handel Produkte, die mit Bärlauch verfeinert wurden. Bärlauchkäse, Frischkäse mit Bärlauch, Bärlauchsuppe, Bärlauchtofu sind nur wenige Beispiele für das Wildkraut, das den Kräuterfrühling einläutet.

Bärlauch harmoniert perfekt zu Fischgerichten, Suppen, Salaten, Kartoffelgerichten, hellen Soßen, bspw. in Form einer Bärlauch-Käsesoße zu Nudeln. Vorsicht ist allerdings bei Fertigprodukten zum Anrühren geboten. Diese enthalten oft nur wenig Bärlauch; das Aroma kommt unter Umständen durch zugesetzen Knoblauch oder künstliche Aromen zustande. Wichtig ist auch, dass Bärlauch erst zum Ende der Zubereitung von Gerichten hinzugefügt wird, da das Aroma durch Hitze an Intensität verliert.

Im Frühjahr ist Bärlauchsuppe eine willkommene Abwechslung in der Küche. Mit wenigen Zutaten wie Schalotten, etwas Sahne (oder einer pflanzlichen Cuisine), Gemüsebrühe sowie Salz und Pfeffer, lässt sich schnell und einfach eine köstliche Suppe kochen.

 

Bärlauch als Heilkraut

 

Bärlauch ist den meisten nur als Gewürzkraut ein Begriff. Dennoch hat der aromatische Frühblüher zahlreiche Inhalts- und Wirkstoffe, die eine naturheilkundliche Anwendung möglich machen. Das Kraut hat viele positive Eigenschaften für die Gesundheit und wurde bereits in der Antike und im Mittelalter rege verwendet. Für heilkundliche Anwendungen werden sowohl die Zwiebel (Allii ursini bulbus) als auch die Blätter des Bärlauchs (Allii ursini herba) verwendet.

 

In der Antike und im Mittelalter war der Bärlauch eine häufig verwendete Heilpflanze. Im Mittelalter wurde das Kraut in vielen Klostergärten kultiviert. Hildegard von Bingen, eine der bekanntesten Kräuterkundigen des frühen 12. Jahrhunderts, empfahl das Kraut bei Verdauungsstörungen sowie als gutes Mittel zur Blutreinigung. In den alten Kräuterbüchern des 15. und 16. Jahrhunderts wurde die Heilwirkung des Bärlauchs, dort übrigens als wilder Knoblauch bezeichnet, analog zum Knoblauch beschrieben.

 

Demnach wurde Bärlauch u.a. bei Blähungen, Bauchschmerzen, bei Einschlafproblemen, zum Auslösen von Wehen bei Schwangeren oder bei Stimmproblemen verwendet. Eingenommen wurde der Bärlauch entweder pur, in Wein gesotten, gekocht oder als Sud. In Essig eingelegter Bärlauch wurde zudem bei Zahnproblemen empfohlen. Gepresste Bärlauchzwiebeln kamen als Mittel gegen Läuse zum Einsatz.

Bärlauch
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