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Menschliche Möbel

Menschliche Möbel oder Forniphilie sind eine Form der sexuellen Objektivierung oder des erotischen Rollenspiels im BDSM, bei der der unterste Partner die Rolle eines Möbelstücks oder eines unterstützenden Teils eines Möbelstücks übernimmt.

 

Sie können beispielsweise die Rolle eines Sitzes, einer Fußstütze, eines Couchtischs, eines Buffets (z. B. Sushi: Nyotaimori ), eines Kerzenhalters, einer Lampe oder eines Aschenbechers übernehmen.

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Beispiele für das Thema menschliche Möbel in der Kunst sind die Skulpturen des britischen Popkünstlers Allen Jones aus den 1960er und 70er Jahren, in denen Frauen zu Stühlen, Tischen, Hutständern usw. werden.

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Der 1976er Sexploitation-Film Bloodsucking Freaks (auch bekannt als The Great Torture Show ) zeigt nackte Sklavinnen, die als Tische, Stühle und sogar als Dartscheibe verwendet werden. (Der Film enthält auch eine M / F- Caning-Szene.)

In dem Prügel Video Der Birchrod Inn, Folge 11: Die Transformation ( Gespankt in Uniform ), gedemütigt Magd Pandora Blake als Mensch Tabelle verwendet wird.


Spielformen 

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Demütigung als menschlicher Fußschemel nach einer langen Bestrafungssitzung (aus "Punished Schoolgirl", ein Video von User: Jameslovebirch ).
Die menschlichen Möbel müssen normalerweise keinen Ton machen und vollkommen ruhig bleiben und in der vorgeschriebenen Haltung bleiben, bis sie freigegeben werden. Sie können in Knechtschaft oder nur in geistiger Knechtschaft zurückgehalten werden . Ihre Kleidung kann alles sein, von normaler Kleidung bis hin zu Fetischkleidung , teilweiser und vollständiger Nacktheit . Sie können geknebelt sein oder nicht .

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Wenn Sie nicht still bleiben, kann dies zu einer Bestrafung wie körperlicher Bestrafung führen . Wie im BDSM-Spiel üblich, kann ein Sicherheitswort oder ein nonverbales Signal verwendet werden, wenn die Position nach einer Weile zu schmerzhaft wird oder wenn ein anderes Problem auftritt.

Bei extremen Formen menschlichen Möbelspiels, wie sie auf der House of Gord- Website "Das Haus der Ultra-Bondage" vorgestellt werden, wird der Boden in sehr enge Bondage gelegt, um sie so völlig unbeweglich wie möglich zu machen. Solche Formen des menschlichen Möbelspiels können in Kombination mit Würgen die Sicherheit des Partners gefährden.

Der Menschentisch (Spankdom.com, 2020) ist ein Beispiel für die Vorherrschaft in einem Prügelvideo ( Fotos ).
Das Video mit menschlichen Möbeln zeigt eine Sklavin, die als Tisch, Fußstütze usw. dient.
Galerie 

 

Medizin

Für Notfälle siehe dort,

 

Fragen der Sicherheit werden auch unter den einzelnen Praktiken beschrieben,

Fragen zur medizinischen Forschung unter Geschichte der Forschung bzw. Stand der Forschung besprochen.

Siehe weiter Paraphilie und Therapie.

 

Hier hauptsächlich zum Umgang mit Ärzten.

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Dieser ist so lange völlig unproblematisch, wie der Arzt nichts von den Neigungen seines Patienten weiß. Tatsächlich dürften die wenigsten Hausärzte ahnen, dass sie Sadomasochisten betreuen, und es gibt auch nur in den wenigsten Fällen Gründe, warum sie es wissen sollten.


Die Einstellung von Sadomasochisten zu Ärzten ist von einem ziemlich tiefem Misstrauen geprägt, wie unter Geschichte der Forschung historisch beschrieben aus guten Gründen. Eine große Anzahl von Sadomasochisten befürchtet, dass man sie als krank einstufen oder ihnen gar eine Therapie empfehlen wird oder dass zumindest das Vertrauensverhältnis zwischen ihnen und ihrem Arzt geschädigt wird. Deprimierender weise muss man davon ausgehen, dass solche Fälle noch auftreten. Sie können weiter befürchten, dass der Arzt das Wissen über die Neigung weitergeben wird oder sie direkt oder indirekt allgemein bekannt werden könnte. Diese Ängste sind nach allen bisherigen Erfahrung unbegründet, siehe unten.

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Die Einstellung von Ärzten zu Sadomasochisten ist mehr von den üblichen Vorurteilen geprägt, als sich Sadomasochisten allgemein klarmachen. Ärzte haben ihr Wissen über Sadomasochismus zuerst einmal aus den gleichen Quellen wie alle anderen Leute und auch wenn eine gute Psychiatrie-Vorlesung das Gebiet der Paraphilien einschließt, nehmen sie auch da im Vergleich zur Homosexualität und Pädophilie einen sehr geringen Stellenwert ein. Man darf nicht erwarten, dass Ärzte, nur weil sie einen leichteren Zugang zu Informationen haben, diesen Zugang auch nutzen. Noch 2000 sieht der Normalfall an deutschen Universitäten so aus, dass über die Paraphilien Informationen aus den 60er und 70er Jahren vermittelt und die neueren Forschungsergebnisse gar nicht erst erwähnt werden.

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Die einzige zusätzliche, regelmäßige Quelle für Ärzte über das Gebiet ist das Kapitel über unabsichtliche Selbsttötung bei autoerotischer Betätigung, das sich in fast jedem Lehrbuch der Gerichtsmedizin findet. Hierbei handelt es sich meist um Unfälle bei der Selbstfesselung, wo entgegen aller Regeln der Sicherheit Stricke um den Hals gelegt wurden und das Opfer sich selbst erwürgte. Die Tatsache, dass sich diese Todesfälle fast nur bei Männern ereignen, trägt sicher zu der immer noch gängigen Vorstellung in der Forschung bei, dass Sadomasochisten hauptsächlich Männer seien. Auch dürften diese Einträge ein Grund dafür sein, dass Ärzte von einem häufigeren Vorkommen von Atemkontrolle ausgehen, als tatsächlich der Fall ist. Es muss nicht gesagt werden, dass diese Berichte nicht gerade das Ansehen von Sadomasochisten unter der Ärzteschaft steigern.

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In eine besondere Kategorie gehören Psychiater. Auf der einen Seite sind sie durch ihr Wissen über die Theorien von Freud, Sigmund und der Psychoanalyse gegenüber dem Sadomasochismus meist negativ vorbelastet, auf der anderen Seite kann man ihnen die ganze Tragweite der neueren Definitionen klarmachen, wie sie in DSM-IV zu finden sind. Da sie eher von Sadomasochisten angesprochen werden, die sich eine Therapie wünschen, um ihre Neigungen loszuwerden, gehen sie eher als die restlichen Ärzte davon aus, dass allgemein ein Leidens druck vorliegt.

 

Psychiater haben auch mehr mit sadistischen Übergriffen zu tun und können daher ein düstereres Bild von der Gefährdung der Allgemeinbevölkerung durch Sadomasochisten haben als andere Ärzte. Generell das meiste Verständnis und das beste Hintergrundwissen kann man bei Sexualmedizinern erwarten, deren Ausbildung weniger auf Prinzipien der Psychoanalyse ausgerichtet war.

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Für alle Ärzte ist der Umgang mit sadomasochistischen Patienten auch im besten Fall schwierig.

 

Normalerweise beruht die ärztliche Autorität auf dem Wissensgefälle zwischen ihm und seinem Patienten, was medizinische Belange betrifft: Der Arzt weiß mehr über die Vorgänge beim Patienten als der Patient selbst. Beim Sadomasochismus entfällt dieses Wissensgefälle völlig, da die gängigen wissenschaftlichen Vorstellungen einfach zu sehr von der erlebten Wirklichkeit entfernt sind, um von Sadomasochisten akzeptiert werden zu können.

 

Einige Ärzte haben Schwierigkeiten, das einzusehen oder den damit einhergehenden Autoritätsverlust zu akzeptieren, besonders gegenüber Patienten, die sie vielleicht für psychisch krank halten. Wegen des eklatanten Mangels an brauchbarer wissenschaftlicher Literatur zu dem Thema gibt es für Ärzte auch nicht die Möglichkeit, sich selbst bei gutem Willen fortzubilden, normalerweise eine der Standardreaktionen von Medizinern auf neue Gegebenheiten.

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Weiter geht die Empathie des Arztes, d.h. seine Fähigkeit, sich in die Sorgen und Nöte des Patienten hinein zu versetzen, bei sadomasochistischen Belange meist verloren. Ebenso wenig wie die Masse der Vanille-Bevölkerung wird ein Arzt nachvollziehen können, was an Schmerz oder Erniedrigung lustvoll sein soll. Mit vielen Praktiken wird er auch andere Assoziationen oder allgemeinere medizinische Bedenken verbinden.

 

So kennen viele Ärzte üblichen Schlagspuren, allerdings im Zusammenhang mit Kindesmisshandlung und Gewalt in der Partnerschaft. Das ganze Gebiet des Piercings wird von Ärzten häufig wegen der Infektionsgefahr abgelehnt.

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Bei den durch Sadomasochisten selbst verschuldeten Problemen muss an erster Stelle das von manchen zur Schau getragene Gefühl der sexuellen Überlegenheit gegenüber den Vanilles genannt werden. Fast immer wird der Arzt selbst ein Vanille sein und deutlich merken, dass man sein Sexualleben für eingeschränkt hält. Auch wenn wie unten beschrieben ein selbstsicheres Auftreten wichtig für den Umgang mit Ärzten ist, sollte das nicht mit einer falschen Arroganz verwechselt werden.

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Bei dem Umgang mit Ärzten sollten sich Sadomasochisten also über folgende Punkte im klaren sein:


Ärzte sind erst mal ganz normale Bürger. Das heißt, daß sie die gleichen Vorurteile und den gleichen Wissensstand haben wie alle anderen Menschen auch. Ein moralische Verurteilung des Sadomasochismus kann bei Ärzten genauso auftreten, auch wenn von einem Arzt erwartet wird, dass er seine persönliche Meinung nicht nach außen dringen lässt. Man sollte keine Wunder des Wissens oder überdurchschnittliche Toleranz erwarten.

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Für den Arzt ist der Umgang mit einem sadomasochistischen Patienten fast noch schwieriger als für den Sadomasochisten selbst. Während die meisten Sadomasochisten nicht nur Erfahrung im Umgang mit Vanilles haben, und in der Literatur zu dem Thema teilweise sehr gut belesen sind, wird es fast immer das erste Mal sein, dass der Arzt damit konfrontiert wird. Wie oben beschrieben entfallen für diesen Bereich auch die normalen Grundlagen für eine klassische Arzt-Patienten Beziehung.

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Als allgemeine Leitlinien können einem Sadomasochisten für den Umgang mit Ärzten mitgegeben werden:


Kommt es zu einem Notfall oder einer anderen Situation, wo ein Arzt hinzugezogen werden sollte (z.B. Entzündungen durch Piercings), ist er auch von Sadomasochisten sofort und ohne Zögern aufzusuchen. Auf die ärztliche Schweigepflicht kann man sich verlassen. Ein Beispiel, wo es durch Ärzte zum Zwangs-Outing eines Sadomasochisten gekommen wäre, ist nicht einmal gerüchtweise bekannt. Der Arzt ist auch offen und detailliert über die vollzogene Praktik zu informieren, auch wenn das für beiden Seiten ziemlich peinlich sein kann.

 

Merke: Lieber für ein paar Minuten blamiert als das ganze Leben tot !

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Beim jetzigen Stand des Wissens von Ärzten über den Sadomasochismus und bei der derzeitigen Rechtslage durch ICD-10 muss davon abgeraten werden, ohne guten Grund dem Hausarzt von seinen Neigungen zu erzählen. Die Arzt-Patienten-Beziehung wird dadurch schwerer belastet, als Sadomasochisten sich klarmachen. Wird es doch nötig, aus welchen Gründen auch immer, den Arzt von seinen Neigungen zu informieren, sollte offen und ehrlich darüber gesprochen werden.

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Selbstbewusstes und offenes Auftreten sind der beste Schutz vor Missverständnissen über den Stellenwert des Sadomasochismus im Leben des Patienten. Es grenzt am offensichtlichsten den Sadomasochisten von dem Misshandelten ab und drückt am deutlichsten aus, dass er weder Leidensdruck verspürt noch behandlungsbedürftig ist.

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Als Sadomasochist hat man keinen Grund, sich für seine Neigung zu schämen und sollte deswegen auch erhobenen Haupts (aber ohne Hochnäsigkeit) in die Praxis schreiten. Wie unter Schuldgefühle besprochen ist allerdings gerade das offene und ohne Scham vorgetragene Selbstverständnis besonders der in der Subkultur organisierten Sadomasochisten für die meisten Vanilles anfänglich schockierend. Den richtigen Ton zu treffen kann schwierig sein.

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Sadomasochisten sollten eine große Menge an Toleranz mitbringen, wenn sie sich gegenüber ihrem Arzt outen oder outen müssen. Man muss sich darüber im klaren sein, dass der durchschnittliche Arzt wahrscheinlich nie einen bekennenden Sadomasochisten zu Gesicht bekommen wird, dafür aber eine Unmenge an Frauen, Kindern und auch Männern, die in der Familie oder außerhalb schweren Misshandlungen ausgesetzt sind.

 

Ein Arzt, der eine Frau nach den Ursprung von Striemen und Malen fragt, tut nur seine Pflicht und sollte dafür ausdrücklich gelobt werden, auch wenn es dem Sadomasochisten in dem Moment wohl peinlich sein wird. Die gleiche Frage kann bei einer Misshandelten auf lange Sicht lebensrettend sein. Daher sollte man auch eine anfängliche Skepsis des Arztes auch gelassen in Kauf nehmen.

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Es sollte nicht gezögert werden, den Arzt an sadomasochistische Organisationen zu verweisen, die im Zweifelsfall besser in der Lage sein können, seine Befürchtungen zu zerstreün. Der Arzt wird diese Gruppen zuerst in der Regel für Selbsthilfegruppen zur Therapie des Sadomasochismus halten, was man deutlich richtigstellen sollte. Eine Formulierung, die sich mehr oder weniger bewährt hat ist die, dass die organisierte, nicht-kommerzielle Subkultur sich um die allgemeinen Belange von Sadomasochisten kümmert.

 

Auch der Verweis auf Gruppen, die schon Gemeinnützigkeit haben, kann hilfreich sein. 

Es kann sein, dass der Arzt selbständig nach weiteren Informationen oder Quellen fragt. Ein für beide Seiten akzeptabler Text zum Thema Sadomasochismus in einem medizinischen Lehrbuch ist der von Walter Bräutigam aus Sexualmedizin im Grundriss.

 

Auch wenn der Eintrag etliche Lücken aufweist (siehe auch die Diskussion dazu unter der Literaturstelle), trifft er den Sachverhalt am ehesten und verweist insbesondere auf die Harmlosigkeit der Sadomasochisten. Da das Buch aus dem unter Medizinern hoch angesehenen Thieme-Verlag stammt, wird der Arzt wesentlich weniger Probleme damit haben, den Inhalt zu akzeptieren, als bei einem Text aus der Subkultur.

 

Andere Werke wie2 können auch erwähnt werden, sind aber für die meisten Ärzte einfach zu lang.

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Verschiedene SM-Organisationen im deutschsprachigen Raum bemühen sich, Listen der Kink Aware Professionals zusammenzustellen, die es in den USA und in der schwulen Subkultur bereits gibt.

 

Nachfragen bei der nächsten SM-Organisation kann hier weiterhelfen.

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Im Papiertiger werden mit Absicht auch ältere medizinische Bücher als Quelle herangezogen, weil sie eher die Einstellungen reflektieren, die ältere, im Berufsleben stehende Ärzte gegenüber dem Sadomasochismus haben.

 

Trotz der Weiterbildungspflicht der Ärzte kann nicht realistisch von allen erwartet werden, daß sie sich auf dem neusten Stand in dem für ihre tägliche Arbeit recht kleinen Gebiet 

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Musik

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Songs, die offen und direkt von Sadomasochismus handeln, sind relativ selten. 


Die meisten Lieder enthalten nur ein oder zwei relevante Textzeilen, wie Alice Cooper mit 
"Trash"


Zitat

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I want to hurt you just to hear you screaming my name


oder "She moves in mysterious ways" von U2


Zitat


If you want to kiss the sky
You'd better learn how to kneel
On your knees, boy!


Dabei sind sie oft nicht besonders einfallsreich, wie "Spanked" von Van Halen


All you bad, bad boys call her up on the spank line


oder sind in dem Zusammenhang völlig harmlos, wie "Break every Rule" von Tina Turner


I'll be your slave, I'll even be your fool


Völlig offen hingegen und mit einer grosse Portion Humor geht Depeche Mode in dem Klassiker "Master and Servant" 

 

Zitat


There's a new game we like to play you see
A game with added reality
Treat me like a dog get me down on my knees
Let's play master and servant
Interessant ist hier, daß die emotionale Seite so positiv bewertet wird:
If you despise that throwaway feeling
From disposable fun
Then this is the one


Andere Klassiker sind unbestritten "Under my Thumb" von den Rolling Stones und "Dominance and Submission" von Blue Oyster Cult oder auch die in Musikvideos mit einer Reitgerte umherstolzierende Annie Lennox von den Eurythmics in "Sweet Dreams"


Zitat


Some of them want to use you
Some of them want to be used by you
Some of them want to abuse you
Some of them want to be abused

​

Frank Zappa hat sich mit einigen Zeilen aus "Bobby Brown" auch unsterblich gemacht:


Eventually me and a friend
Sort of drifted along into S&M
I can take about an hour on the tower of power
As long as I get a little golden shower

​

"Tower of Power" (engl. "Turm der Macht") soll dabei ein SM-Möbel sein, das aus einem Hocker besteht, durch dessen Sitz ein Analdildo hochgeschraubt werden kann. An den Füßen des Hockers und an der Sitzfläche sind Riemen zum Festbinden der Füße und Hände befestigt. In einem Interview mit der schwedischen Rundfunksendung "Nightflite" um etwa 1980 sagte Zappa, das Gerät werde in einem Geschäft in Los Angeles verkauft.
Zappa-Interview der schwedische Rundfunksendung "Nightflite" um etwa 1980, Die humorvollste Behandlung hat aber bisher Shel Silverstein mit seinem Lied "Masochistic Baby" (1963 auf dem Album "Freaking at the Freaker's Ball" des Hollis Music Labels erschienen) geschafft, über einen Mann, dessen Freundin weggelaufen ist, weil er sie zu nett behandelt hat. Die letzten Zeilen sind eine einzige Aneinanderreihung vonWortspielen

 
Zitat


Oh, ever since my Masochistic Baby went and left me
I got nothin' to hit but the wall.
She loved me when I beat her,
But I started actin' sweeter,
And that was no way to treat her at all.
Yes, she is the one that I'm dreamin' of,
And you always hurt the one you love.
And ever since my Masochistic Baby went and left me
I got nothin' to hit but the wall, oh no
Nothin' to beat but the eggs
Nothin' to belt but my pants
Nothin' to whip but the cream
Nothin' to punch but the clock
Nothin' to stike but a match
Nothin' to hit but the wall


"Hunting Girl"
Lied der britischen Musikgruppe Jethro Tull, erschienen 1977 auf dem Album "Songs from the Wood". Darin wird ein Spiel zwischen einer adeligen Jägerin und einem Bauern beschrieben:


Zitat


Boot leather flashing and spurnecks the size of my thumb.
This highborn hunter had tastes as strange as they come.
Unbridled passion: I took the bit in my teeth.
Her standing over - me on my knees underneath.


Der Bauer lehnt wegen seiner gemeinen Herkunft und Angst vor Verletzungen weitere Spiele ab und weist darauf hin, dass er nicht auf SM steht. Daneben gibt es eine ganze Reihe von Stücken mit angedeuteten oder interpretierbaren Inhalten, wie vieles von den Nine Inch Nails, Sisters of Mercy oder auch in dem Lied "Black on Black" von Dalbello, das auch zum Soundtrack des Films Neuneinhalb Wochen gehört:


Zitat


A virginal trembling hand
A frightened sacrifical lamb
From a blinding light a shadown falls,
A code of silence quakes the halls,
A whisper to a piercing screem
A love that's too frightening


(In dem Film ist auch das Lied Slave to Love von Brian Ferry, der Leadsänger von Roxy Music) enthalten. Daneben gibt es einige Lieder, die zwar vom Text her nichts mit SM zu tun haben, aber völlig eindeutig sind, wie "Bitch School" von Spinal Tap, wo es ja eigentlich um Hundeerziehung geht:


Zitat


I'm going to chain you
Make you sleep out of doors
You're so fetching
When you're down on all fours
And when you hear your master
You will come a little faster
Thanks to Bitch School.


Interessant ist bei Songs, dass die Zensur, besonders die in Deutschland wirkende BPjS, ein völliges Desinteresse an sadomasochistischen Inhalten zu zeigen scheint. Nicht die offen sadomasochistischen Lieder der Ärzte (siehe dort) "Sweet Sweet Gwendoline" und "Bitte Bitte" brachten sie in Schwierigkeiten, sondern ihre Cover und Poster. Insbesondere für engl. Texte scheint es keine Schranken zu geben. Adam Ant bzw. Adam and the Ants kann in dem Lied "Beat my guest" die Vorzüge einer schönen Züchtigung darlegen und ganz offen um Schläge betteln:


Zitat


There's so much happening behind these tears, beat me
I pray you'll beat me for ten thousand years, beat me
Andere Lieder wie "Whip in my Valise", "Bright Lights Black Leather" oder das deutlich zweideutige Puss 'n Boots gehen in die gleiche Richtung. SM Elemente gehören zu dem Image, das Adam and the Ants bewusst nach aussen gezeigt wurde, wie auch Grace Jones mit sadomasochistischen Elementen nicht geizt (siehe auch SM-Welle, wie auch EMMA zum Stern Cover und Ponyspiele).


Ein anderes, offen sadomasochistisches Lied hat eine interessante Art, das Problem der Zensur zu behandeln. So lautet eine Strophe von "Pretty Tied Up" der amer. Gruppe Guns N' Roses auf der CD Use Your Illusion II nach der Textbeilage:


Zitat


I know this chick she lives down on Melrose
She ain't satisfied without some pain
Friday night is goin' up inside her ... again
Well crack the whip 'cause that bitch is just insane
Gesungen wird jedoch der Text:
Friday night I'm goin' up inside her ... again
We'll crack the whip and that bitch just goes insane
Nicht eindeutig zu hören ist, ob in dem Refrain
She's pretty tied up hangin' upside down
And I can't tell you she's the right one


wirklich can't oder doch eher can gesungen wird. Das Musikvideos zu diesem Stück soll allerdings enttäuschend sein, was viele Sadomasochisten als Zeichen dafür sehen, dass Guns and Roses doch viel gesellschaftskonformer sind, als sie sich gerne geben würden. Berühmt für ihre Bühnenauftritte sind The Tubes geworden, deren Stück "Mondo Bondage" von einem Mann handelt, der von Frauen dominiert wird.


Zitat


Eine Version des Lieds "Don't touch me there" stammt von Fehlt, die auch gemacht haben. Die bekannteste deutschsprachige Gruppe mit Songs zum Thema Sadomasochismus dürften allerdings die Ärzte sein, die auch einen eigenen Eintrag erhalten. Von Dagmar Aigner stammt das Lied "Grausamer Tango" (von der CD "Lamourrr"):
Zwing mich deine Säfte zu schlucken
Während alle deine Freunde zusehen dürfen
Verschreib mich deiner Lust und drapier um die Brust
Mir die Ketten, Stricke und Klammern


Als neustes Lied mit sadomasochistischem Inhalt entstand 1995 von Käthe Runter auf die Knie:


Ich lass Euch wissen, was schadet und was taugt
Und was der Mann von heute dringend braucht
Er braucht runter auf Knie
Runter auf die Knie

​

Eindeutiger Text bei  Venus in Furs von Velvet Underground


Zitat


"Shiny, shiny, shiny boots of leather
Whiplash girl child in the dark
Comes in bells, your servant, don't forsake him
Strike, dear mistress, and cure his heart
Downy sins of streetlight fancies
Chase the costumes she shall wear
Ermine furs adorn the imperious
Severin, Severin awaits you there
I am tired, I am weary
I could sleep for a thousand years
A thousand dreams that would awake me
Different colors made of tears
Kiss the boot of shiny, shiny leather
Shiny leather in the dark
Tongue of thongs, the belt that does await you
Strike, dear mistress, and cure his heart
Severin, Severin, speak so slightly
Severin, down on your bended knee
Taste the whip, in love not given lightly

​

und  Mr. Torture von Helloween

​

Zitat


" Welcome to the torture chamber
Said the sign above the entrance
Laughing as it takes you by the hand
Looking like a maniac savage
Inside you can sense the anguish
Theater of pain has just begun
Mr. Torture gives pain
With his whips and his chains
He knows just what you crave
Mr. Torture
If you're feeling alone
Then just pick up your phone
Dial eighteen double 0 Mr. Torture
Mr. Torture sells pain
Only sixty cents a minute
For his special brand of singing
Phone guaranteed to blow your mind
You can catch him on his website
Has a live chat every weeknight
Cyber-torture soon coming your way
Mr Torture sells pain
To the housewives in Spain
He knows just what they crave
Mr Torture
If you're feeling alone
Then just pick up your phone
Dial eighteen double 0 Mr. Torture
Mr Torture sells pain
Handcuffed, bounded, chained and blinded
Body, soul and mind ignited
Every sense is torn and ripped apart
He's been banned in twenty countries
Though he does it for the money
He gets pleasure from hearing you scream
Mr. Torture gives pain
With his whips and his chains
He knows just what you crave Mr. Torture
If you're feelin' alone
Then just pick up your phone
Dial eighteen double 0 Mr. Torture
Mr. Torture sells pain


Songwriter: Uli Kusch
Songtext von Mr. Torture © Warner/Chappell Music, Inc "

 

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Anker 1
Johann Heinrich Meibom 

Ein nackter Frauenpo sorgt für Bestseller im Mittelalter


Wenn es früher schon so etwas wie eine Spiegel-Bestsellerliste gegeben hätte,

 

er wäre sicherlich lange unter den Top-Ten bei den Sachbüchern zu finden gewesen.

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Es war Johann Heinrich Meibom (* 27. August 1590 in Helmstedt), der zunächst in Helmstedt studierte, praktizierte und Professor der Medizin war. Wegen des dreißigjährigen Krieges verließ er 1625 Helmstedt und wurde Arzt in Lübeck und erster Stadtarzt sowie auch Leibarzt des Fürstbischofs von Lübeck Johann X.


1629 gab er seine Professur auf, verfasste aber zahlreiche medizinische und auch historisch-philologische Werke.


Dabei interessierte ihn auch eine bestimmte Praxis, die Flagellation, das Auspeitschen. Flagellation kommt vom lateinischen flagellum Geißel.
Wikipedia beschreibt dies als Schläge mit einer Peitsche, einer Rute oder einem Rohrstock. Praktiziert wird bzw. wurde die Flagellation sowohl im Kontext der Religion, als Strafe (in Erziehung und Rechtspflege) sowie als Spielart der Sexualität.


Eine schwächere, weniger auf körperlichen Lustschmerz als auf sexuelle Dominanz und erotische Rollen- und Erziehungsspiele angelegte Form des Flagellantismus ist das sogenannte Spanking.


Das Gerichtsurteil gegen einen Masochisten ist für ihn der Anlass, über Geißelung und Lustschmerz zu forschen. 


1639 erscheint eine in lateinischer Sprache und in Briefform verfasste Arbeit, deren Übersetzung "Über den Gebrauch von Geißelhieben beim Liebesspiel und über die Verrichtungen der Lenden und Nieren lautet. Sie wird 1643 in Leyden (Leiden) gedruckt.


Meibom nannte sein Sachbuch 


Epistel über die Nützlichkeit der Geißelhiebe beim Liebesspiel.

 

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Dieser medizinischen Würdigung der Flagellation fügte er ein Supplement hinzu, das sich ausschließlich mit der englischen Flagellanten-Literatur befasst.

 

Meibom verfasste weitere zahlreiche medizinische und auch historisch-philologische Werke, aber dieses besondere Werk  entwickelte sich zum „Bestseller“;

 

es wurde in mehrere Sprachen übersetzt und bis in das 19. Jahrhundert hinein neu aufgelegt.

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Bis zu seinem Tod am 16. Mai 1655 in Lübeck praktizierte er hier als Medicus. Zu seinem Nachfolger als Stadtmedicus wurde vom Rat sein aus Mecklenburg stammender Kollege Paul Neucrantz bestellt.


Sein Sohn Heinrich Meibom wurde ebenfalls ein bedeutender Mediziner. 
Im Lübecker St.-Annen-Museum für Kunst und Kulturgeschichte befindet sich ein Bildnis von Johann Heinrich Meibom.

Das Buch beschreibt, wie das Auspeitschen ( Birken ) verschiedene Krankheiten des Körpers und des Geistes heilen kann, wie es die sexuelle Männlichkeit verbessern kann und wie es seit der Antike für diese Zwecke verwendet wird.


Meibom, dessen Name auch oft als Meibomius latinisiert wird, war einer der ersten "modernen" Schriftsteller, der die erogenen Auswirkungen der Geißelung erwähnte. Das Buch versuchte im Lichte des heutigen Verständnisses von Anatomie und Physiologie zu erklären, warum Züchtigung erregend sein könnte.

 

Im 17. Jahrhundert glaubte man, dass die Nieren eine Schlüsselrolle bei der sexuellen Funktion spielten. Es wurde angenommen, dass das Auspeitschen der "Lenden" (dh des Gesäßes ) den Blutfluss in den "Zügeln" (Nieren) erhöht, und es wurde angenommen, dass dies "die Angelegenheit der Samen" (Spermien) beschleunigt oder verstärkt.


Das Buch erwähnte auch, dass Auspeitschen nicht nur für Männer, sondern auch für Frauen eine positive sexuelle Wirkung haben kann. Bei Frauen soll das Auspeitschen die Empfängnis erleichtern und die Fruchtbarkeit verbessern (ein Hinweis auf die römische Lupercalia, bei der Mädchen und Frauen in einem Fruchtbarkeitsritus ausgepeitscht wurden).


Das Buch erschien unter vielen Titeln (wie De Flagrorum Usu in Re Veneria & Lumborum Renumque Officio ) und wurde ins Deutsche, Französische und Englische übersetzt. Es wurde für die nächsten zwei Jahrhunderte ein europäischer Bestseller, unter Titeln wie:

Epistel über die Nützlichkeit der Geißelhiebe beim Liebesspiel
Eine Abhandlung über die Verwendung von Auspeitschung in Geschlechtskrankheiten (1718)


Eine Abhandlung über die Verwendung von Stäben in der Tierwelt: auch vom Amt für Lenden und Zügel (1718)


Über den Einsatz von Ruten in Geschlechtssachen und im Amt der Lenden und Zügel (1718)


Die Flagellation in der Ehe und in der Medizin und in den Funktionen der Lomben und der Zügel (1792)


Von der Nützlichkeit der Geißelhiebe in medizinischer und physischer Beziehung, und von den Verrichtungen der Lenden und Nieren (1847)


Die Nützlichkeit der Geißelhiebe in der Ehe, sowie in der ärztlichen Praxis, und die Verrichtungen der Lenden und Nieren (1847)


Meiboms Buch hatte zusammen mit Flagellum Salutis von Christian Franz Paullini (1698) einen enormen Einfluss und gilt als einer der Ursprünge des erotischen Flagellationswahns des 18. und 19. Jahrhunderts,

 

insbesondere in England (siehe " The English Vice "). ) und Frankreich .

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Mysophilie

Unter Mysophilie (griechisch mýsos = Ekel verursachendes) versteht man die sexuelle Vorliebe für starke, mitunter von anderen Menschen als unangenehm empfundene Gerüche.

 

Anders als bei der Olfaktophilie (also einem generellen Geruchsfetischismus) bezieht sich die Mysophilie eher auf Ausdünstungen des menschlichen Körpers oder auf den Geruch seiner Absonderungen.


Betroffene der Mysophilie werden zum Beispiel durch das Schnüffeln an einer schweißnassen Achselhöhle erregt oder durch das Riechen an Genitalien, die längere Zeit nicht gewaschen wurden.

​Betroffenen wirklicher Leidensdruck besteht.

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Bei einer bestehenden Mysophilie kann durch das reine Einatmen dieser Aromen eine starke sexuelle Erregung bis hin zum Orgasmus entstehen. Eine moderne Blüte, die die Mysophilie auf dem Markt der Konsumgüter getrieben hat, ist der Verkauf getragener Strümpfe oder Unterwäsche, in der Regel durch im Internet annoncierende Privatpersonen.

​

Es gibt zwar das hartnäckige Gerücht, dass es in Japan eine Zeit lang zur Befriedigung der Mysophilie spezielle Automaten mit gebrauchten Höschen gegeben hätte, allerdings ist unklar, ob es sich dabei nicht letztendlich doch um eine Urbane Legende handelt


Häufig geht die Mysophilie mit der Koprophilie (also der sexuellen Vorliebe für Kaviar) einher, es wird also ein sexueller Reiz präferiert, der als gesellschaftlich stark tabuisiert oder sogar abgelehnt gilt.

 

Bei dieser Form der Mysophilie kann zum Beispiel auch durch das Schnuppern an einem ungereinigten Po nach dem Toilettengang oder allein durch den Geruch eines öffentlichen WCs sexuelle Erregung empfunden werden.


Wenn ein devot veranlagter Mensch einen Hang zur Mysophilie hat, kann dies auch im Rahmen von BDSM-Spielen ausgelebt werden. Es ist dann möglich, die Mysophilie des Passiven auszunutzen um Zwangssituationen herzustellen, wie beispielsweise die Nötigung zum Ablecken eines ungeputzten Toilettensitzes.

 

Im Rahmen der Mysophilie können solche Aufgaben durchaus als lustvoll erlebt werden

.
Aus psychologischer Sicht wird die Mysophilie als stark behandlungsbedürftig angesehen, was eventuell hauptsächlich an einem Mangel an Verständnis gegenüber dieser gesellschaftlich nicht besonders akzeptierten Prägung liegen dürfte.

Hygienische und gesundheitliche Aspekte spielen bei extrem ausgelebter Mysophilie natürlich eine Rolle (Stichwort Übertragung von Krankheiten), ansonsten ist eine Therapie der Mysophilie wohl nur dann angebracht, wo auf Seiten des

Machtaustausch

Der Begriff Machtaustausch (engl.: Power Exchange) beschreibt ein Modell des Sadomasochismus, das insbesondere im Bereich des DS beliebt ist.


Es geht im Gegensatz etwa zum Kitzelmodell nicht von Situationen aus der Lebenswelt der Vanilles aus, sondern von der Dynamik zwischen Macht und Unterwerfung, es ist daher eher als Modell innerhalb der sadomasochistischen Subkultur brauchbar.

​

Das Machtmodell geht davon aus, dass zwischen Top und Bottom ein beiderseitiger Machtaustausch stattfindet. Der Bottom gewährt dem Top die Macht, über ihn zu verfügen, erhält dafür aber (implizit oder explizit in Form einer Absprache) die Sicherheit, seine Grenzen selbst bestimmen zu können.

 

Dadurch das konsensuelle Tops Verantwortung für ihre Bottoms übernehmen, sind diese keine rechtlosen Objekte, sondern gleichwertige, wenn auch nicht gleichberechtigte Partner. Dadurch, daß der Bottom sich nicht nur einmal unterwirft, sondern die Unterwerfung immer wieder neu bestätigt bestärkt und validiert er die Macht des Tops immer wieder aufs Neue.

​

Der Begriff bezieht sich also auf die Verhandlungsethik, die eine der Errungenschaften der sadomasochistischen Subkultur darstellt.
Der englische Begriff Power geht weit über die deutsche Bedeutung hinaus und umfasst auch Dinge wie materiellen oder finanziellen Einfluss.

 

Diese werden durch eine Power Exchange-Beziehung nicht wirklich aufgehoben - die Magie für die Beteiligten liegt darin, dass sie diese Aspekte so weit ausblenden, dass z.B. ein reicher Masochist sich einer armen Sadistin unterwerfen kann, ohne das die verkehrte finanzielle Machtverteilung dem erotischen Machtgefälle im Weg steht.
 

Mummification

Mummification (von englisch Mummy= Mumie) bedeutet im BDSM Kontext, dass eine lebende Person sehr eng mit zum Beispiel Klebeband umwickelt wird um eine Bewegungsunfähigkeit ähnlich wie bei einer Mumie zu erreichen. Andere gerne zur Mummifizierung eingesetzte Materialien sind herkömmliche Frischhaltefolie, Stoff, Mullbinden, Gummistreifen, Body Bags oder Zwangsjacken. Auch Gipsverbände sind zum Zweck einer effektiven Mummification denkbar.

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Bei jeder Mummification ist es das Ziel, einen Zustand völliger Immobilisierung herbeizuführen. Nach erfolgter Mummification ist es dann entweder möglich, die Person bewusst dem Reizentzug zu überlassen, der durch die Wegnahme jeder Bewegungsfähigkeit nach kurzer Zeit entsteht.

 

Oder die Mummification wird als Rahmen eingesetzt um die dann folgenden Stimulationshandlungen zu intensivieren. Natürlich ist das Gefühl der absoluten Hilflosigkeit bei der Mummification deutlich höher als bei anderen Formen der Fixierung. Dies kann die Mummification zu einem extremen Werkzeug mentaler Manipulation machen, was der Grund dafür sein dürfte, dass ein hohes Maß an gegenseitigem Vertrauen nötig ist, um eine solche Session gemeinsam zu genießen.

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Abgesehen von dieser Voraussetzung sollte bei der Mummification auch daran gedacht werden, dass es im Notfall eine Weile dauern kann, den Passiven von seiner Fesselung zu befreien. Herzfehler, eingeschränktes Lungenvolumen, Klaustrophobie oder ein empfindlicher Kreislauf des Betroffenen (Stichwort Überhitzung) sollte also gegen seine Mummification sprechen. Sicherheitshalber sollte bei jeder Mummification eine Schere (sinnvollerweise eine Verbandsschere mit abgerundeter Spitze) und Wasser mit einem Strohhalm für den Fixierten bereitstehen.

 

Um den Sinnesentzug zu intensivieren, empfiehlt sich außerdem, Oropax, Wattepads für die Augen und sensorische Hilfsmittel (wie zum Beispiel Eis, Kerzenwachs oder eine Feder) bei der zum Einsatz zu bringen. Unter keinen Umständen darf der Passive während der Mummification alleine gelassen werden. Ein vor der Mummification vereinbarter Laut als Safeword ist ebenfalls ratsam, vor allem dann, wenn die Mummifizierung mit einem Klebeband über den Lippen vervollständigt wird.

 

Mummification ist eine Praktik, die der sorgfältigen Vorbereitung bedarf und die nur mit ausreichend Zeit durchgeführt werden sollte. (Für den eigentliche Prozess sollten ca. 20 Minuten einkalkuliert werden. Für die Loslösung der Mummification mindestens weitere 10.) Sinnvoll ist es, die passive Person VOR dem Beginn der Mummification noch einmal auf die Toilette zu schicken.


Eine sehr aufwändige und entsprechend kostspielige, dafür aber auch bequem zu realisierende Variante der Mummification ist ein sogenanntes Vakuumbett aus Latex. Es handelt sich dabei um eine Art Ganzkörperschlafsack, aus dem mittels einer Pumpe oder einem Staubsauger die Luft um den darin liegenden Körper herausgesaugt wird, bis sie komplett bewegungsunfähig ist. Die während dieser Form der Mummification erlebten Berührungen werden durch das Latex entsprechend als sehr intensiv wahrgenommen.
 

Martinet 

Der Martinet ist eine mehrriemige, kleine Peitsche, die in Frankreich traditionell vor allem zur körperlichen Züchtigung von Kindern und Jugendlichen und zur Erziehung von Haustieren benutzt wurde. Die fast nur auf Frankreich beschränkte Verbreitung des Martinets ist dadurch begründet, dass Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts jeder einfache Soldat mit einem Martinet ausgerüstet wurde, um den Staub aus seiner Uniform zu klopfen. Daher rührt auch die deutsche Übersetzung „Klopfpeitsche“ her.

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Name

 

Der Name stammt von dem für seine strenge Disziplin berüchtigten ersten französischen Generalinspekteur der Armee (intendant de l’armée) Jean Martinet. Dieses Amt wurde unter dem Sonnenkönig Ludwig XIV. (1638–1715) geschaffen. Andere Quellen behaupten jedoch, dass der Begriff Martinet vom französischen Wort für Hammer (marteau) abgeleitet sei.Eigenschaften

 

Der Martinet besteht aus einem Holzstiel (meistens Buche oder Kiefer), der einen dickeren Durchmesser im Griffbereich zur besseren Handhabung aufweist, und bis zu 20, meist aber 9–12 dünnen Lederriemen (meistens mit einer Länge von 25 bis 30 cm, in der Regel aus Produktionsabfällen der lederverarbeitenden Industrie), und war zunächst in Spielzeug-, Farben- und Haushaltswarengeschäften erhältlich.In Deutschland bekannte Formen des Martinets sind die Klopfpeitsche und der Westfälische Siebenstriemer. Klopfpeitschen mit bis zu 12, in aller Regel aber 7 Riemen wurden in Deutschland noch bis in die 1970er Jahre hinein vermehrt auch für die Züchtigung von Kindern und Jugendlichen benutzt.

 

Der Martinet heuteIn Frankreich wurde die körperliche Strafe zum 10. Juli 2019 verboten.  Bislang hatten die Behörden einen maßvollen Umgang mit „die körperliche Strafe verschärfenden Mitteln“ empfohlen. Von 1984 bis zum 10. Juli 2019 war die Anwendung des Martinets zur Bestrafung von Kindern, nicht jedoch von Jugendlichen, verboten; es gibt den Martinet seitdem nur in Zoofachgeschäften und den entsprechenden Abteilungen der Supermärkte, Warenhäuser und Gartencenter zu kaufen, oft mit dem Hinweis auf der Klarsichtverpackung oder als Aufkleber, dass der Martinet nur für Hunde (und Katzen) bestimmt sei. Ein maßvoller Umgang, mehr als Drohinstrument, wurde aber auch für die Tiere angeraten.        

 

  Verfügbar sind Martinets im Internethandel und in Zooabteilungen von Haushaltswarenläden und in den sogenannten Hypermarchés. Es gab eine Online-Petition, die einen unverzüglichen Verkaufsstopp forderte.                     

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