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Gor
Name einer Science Fiction Serie von Norman, John und innerhalb dieser Serie der Name des Planeten, der auf der gleichen Umlaufbahn um die Erde aber auf der anderen Seite der Sonne verläuft. Im Verlauf der Serie nimmt die Bedeutung der auf eine völlig versklavte weibliche Bevölkerung basierenden Gesellschaftsstruktur immer mehr zu.
Aus dieser Serie stammt das Wort Kajira für Sklaven.
Es wurden 25 Romane der Gor-Reihe veröffentlicht, 24 davon, teilweise stark gekürzt vom Heyneverlag München in deutscher Übersetzung. Von den 24 deutschen Büchern wurden trotz der Kürzungen 10 Bände von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (BPjS) indiziert.
Gwendoline

Sadomasochistische Kulturfigur des Comics, erschaffen 1946 von Willie, John.
Neben O wahrscheinlich die literarische Kultfigur der Bondage.
Erschaffen als Comics-Figur von Willie, John, erlitt die gut gebaute, wenn auch etwas naive Blondine in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg ab der Ausgabe 3 der Zeitschrift
Bizarre wahre Orgien der Fesselspiele, die aber nirgendwo Sex zeigten. Später entstand auch ein Lied (Ärzte) und ein Film.
Die Comics sind sämtlich sauber und sehr realitätstreu gezeichnet und waren für jeden weiteren Bondagezeichner das Vorbild überhaupt.
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Die Rechte an den Werken von Willie liegt bei Bélier Press. Eine erste Übersetzung der "Die Abenteuer der Sweet Gwendoline" (Widder Verlag 1974) wurde 1975 von der BPjS indiziert.
In Deutschland brachte der Taschen-Verlag eine unautorisierte Version in den Verkehr, die nach einer Klage von Bélier zurückgezogen werden musste. Da Bélier die Indizierungsentscheidung nicht gerichtlich überprüfen lassen will, wird es in Deutschland in absehbarer Zeit keine legale deutsche Ausgabe geben.
Film von Jäckin, Just.
Die Hauptdarstellerin Tawny Kitaen ist den Musik-Fans von den Whitesnake Videos bekannt.
Auch wenn der Film bei der Kritik zurecht durch fiel und selbst beim besten Willen nur wenig Bezug zum Original zu finden ist, hat die "neue" Version Gwendoline teilweise Fuß gefasst.
Der amer. Künstler Stevens, Dave hat in seinem Bild Three Women, ohne direkt die Quellen zu nennen, die Rüstung und die mechanischen Atmosphäre des Films übernommen.
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Gwendoline ist inzwischen zu einer Ikone geworden, die ähnlich wie Page, Betty zu einem festen Teil des Mainstreams geworden ist, auch wenn die meisten Vanilles sich dessen nicht bewusst sind.
Geißler, Sina Alina
Mut zur Demut. Erotische Phantasien von Frauen hieß das Erstlingswerk der Journalistin und Schriftstellerin.
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Darin schildert die Autorin die Fantasien sadomasochistischer Frauen.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13500787.html
Nach diesem Artikel kam es zu scharfen Protesten.
Teile der Frauenbewegung besetzten Redaktionsräume, es wurde Strafanzeige wegen Verherrlichung von Gewalt, Aufforderung zur Vergewaltigung und wegen Beleidigung von Frauen und Mädchen erstattet.

Gewalt
Auch wenn Sadomasochismus keine Gewalt im üblichen Sinne darstellt, da er durch das Konsensualitäts-Prinzip und Absprachen ein ethisches Fundament erhält, das jener fehlt, wird er häufig doch mit (sexualisierter) Gewalt gleichgesetzt.
Gründe hierfür sind u.a. Gegenstände mit hohem Symbolgehalt wie Fesseln oder Peitschen, die in sadomasochistischen Spielen eingesetzt werden, wie Fesseln und Peitschen.
Auch die Tatsache, dass in den Phantasien vieler Sadomasochisten nicht einvernehmliche, NC-Elemente vorkommen, trägt zu dieser Haltung bei.

Letzteres scheint ein Grund für die insbesondere in Deutschland vehementen Angriffe von radikalen Feministinnen wie Schwarzer, Alice auf den Sadomasochismus zu sein.
In S/M-Szene Intern 2/1993 heißt es dazu:
Zitat
Wenn man Freunden und Interessierten erklären will, was SM ist, wird man fast immer mit dem Begriff der Gewalt konfrontiert und muß sich den Mund fusselig reden, daß das, was wir tun und mögen, keine reelle Gewalt ist, sondern halt irgendwie anders - so wie man einem Kind in einem bestimmten Alter erklären muss, dass man Gott nicht per Flugzeug besuchen kann, egal wie hoch es fliegt.
Das Gewalt von Sadomasochisten nicht mehr als von der Allgemeinbevölkerung ausgeübt wird, ist inzwischen von der Wissenschaft akzeptiert worden (vgl. Stand der Forschung). Am deutlichsten wird das bei1 formuliert:
Zitat
Allen sadomasochistischen Varianten gemeinsam ist, dass nicht zügellose Aggression oder Gewalt ausagiert wird, dessen Folgen riskant und [un]übersehbar sind, sondern dass im Gegenteil gerade die kontrollierte Beherrschtheit des sadomasochistischen Aktes essentiell ist. [...] Die sadomasochistische Subkultur stiftet also keine Aggressivität, die außerhalb dieses Rahmens stattfände.
Gewalt, die an Sadomasochisten ausgeübt wird, besonders sexuelle Gewalt gegenüber Frauen, bringt das Opfer in eine schwierige Situation, da die Trennung zwischen Gewalt behafteter Symbolik im Sadomasochismus und echter, nicht einvernehmlicher Gewalt nicht leicht zu vermitteln ist. Die Probleme bei Vergewaltigungen werden dort besprochen. Die bedeutendste Arbeit zu diesem Thema ist das Keres Report, siehe dort.
Nonkonsensuelle Gewalt in sadomasochistischen Partnerschaften ist ein noch deutlich schwierigeres Problem. Zum einen kann auch bei Sadomasochisten das Missverständnis bestehen, daß gewisse Formen des Missbrauchs besonders für Bottoms "einfach dazugehören", sprich, dass die landläufigen Vorurteile über sadomasochistische Beziehungen übernommen werden, zum Anderen können einvernehmliche sadomasochistischen Spiele nachträglich in gewaltsame Handlungen um gedeutet werden - der Top wird Schwierigkeiten haben, sich gegen derartige Anschuldigungen zur Wehr zu setzen.
Mit der Ausnahme von denen, die in der Subkultur integriert sind, sind misshandelte Sadomasochisten einer verstärkten Isolation ausgesetzt. Das Opfer kann sich zwar bewusst sein, dass es missbraucht wird, aber zögern, existierende Anlaufstellen wegen Angst vor Abweisung aufzusuchen.
Es gibt keine Anzeichen dafür, dass es unter Sadomasochisten zu einem größeren Vorkommen von Misshandlungen in Beziehungen kommt. Wegen dieses Vorurteils zögern aber viele Sadomasochisten, dieses Thema überhaupt anzusprechen, teilweise auch untereinander, aus Angst, es zu verstärken.
Ähnlich wie in der Allgemeinbevölkerung sind sadomasochistische Frauen die häufigsten, aber keineswegs die einzigen Opfer von sexueller Gewalt (http://www.bka.de). Darüber hinaus kann jeder unabhängig von Geschlecht, Größe, Alter, sexueller Orientierung oder einer Vorliebe für eine Rolle als Top oder Bottom das Opfer von physischer und psychischer Gewalt in einer Beziehung werden.
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Gebrauchsfesselung
Fesselung, die nur den Zweck hat, den Bottom zu im-mobilisieren.
Im Gegensatz zu Fesselspielen wie Asian Bondage, bei der ästhetische Aspekte mindestens gleichrangig neben Ziel, den Bottom unbeweglich zu machen, stehen, geht es bei Gebrauchsfesselung nicht um ausgefeilte Knotentechnik oder spezielles Fesselmaterial.
Ziel ist die Einschränkung der Bewegungsfähigkeit oder das Erzwingen bestimmter Körperhaltungen.
Gelber Onkel
Regional begrenzte Umgangssprache für Rohrstock. Ursprung und Erstverwendung des Begriffs sind unklar.
Gelber Onkel ist ein euphemistischer Begriff für den Rohrstock, der vermutlich aus der Zeit stammt, in der schulische Prügelstrafen noch an der Tagesordnung waren.
Andere Worte, die damals benutzt wurden sind „Popotröster“, „Bravmacher“ oder „Flitschi“.

Ein Gelber Onkel ist ein Schlagstock aus elastischem Holz mit poröser innerer Struktur wie zum Beispiel Bambus, Schilf oder Rattan. Ein Gelber Onkel ist dadurch verhältnismäßig leicht und sehr biegsam, wobei letzteres vor allem auf Stöcke aus geschältem oder ungeschältem Rattan zutrifft.
Der Rohrstock ist gerade durch seine Elastizität besonders schmerzhaft. Seine Schläge hinterlassen die charakteristischen roten Doppelstriemen auf dem Gesäß des Bestrafte, die man in diesem Kontext auch als „Zwillinge“ bezeichnet.
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Abgesehen von seiner Züchtigungsfunktion wurde der Rohrstock im Unterricht auch als Zeigestock eingesetzt. In der heutigen BDSM Szene wird bevorzugt ein Gelber Onkel aus Rattan benutzt, da die Bruch- und Splittergefahr wesentlich geringer ist als bei Bambus. Seltener aber ebenfalls beliebt ist ein Gelber Onkel aus Fieberglas.
Dieses ist einerseits wesentlich härter als Rattan, gleichzeitig aber auch um einiges flexibler, so dass deutlich weniger Kraft aufgewendet werden muss um starke Effekte zu erzielen. Entsprechend vorsichtig sollte man mit dem Einsatz dieses Materials sein, für Anfänger eignet es sich weniger.
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Um die Biegsamkeit zu erhalten, sollte ein Gelber Onkel vor der Benutzung angefeuchtet werden. Eine gängige Methode ist die sogenannte „Wässerung“. Der Stock wird dabei mit einem Ende in ein mit Wasser gefülltes Glas getaucht, während am anderen Ende mit dem Mund gesogen wird, wie an einem Strohhalm.
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Wenn das Wasser die kleinen Luftkanäle innerhalb des Schlaginstruments durchdrungen hat, ist die Wässerung abgeschlossen. Vor der Benutzung wird er am besten noch einige Zeit aufrecht in ein leeres Gefäss gestellt, damit überschüssiges Wasser abtropfen kann.
Gips Fetisch
Gips Fetisch (eng. Cast) beschreibt dir Vorliebe für Gips. Dabei geht es um eingegipste Gliedmaßen und ehr weniger um das Material an sich. Beim Gips Fetisch gibt es zwei große Lager.
Im ersten Lager sammeln sich alle Caster, die den Gips gerne an sich selber sehen und tragen. Im zweiten Lager all jene, die Gips lieber an ihrer Partnerin sehen. Bei Beiden Varianten des Gips Fetisch geht es darum, umsorgt zu werden oder zu umsorgen.

Eine Verallgemeinerung des Gips Fetisch ist nicht möglich. Jeder Fetischist bevorzugt andere Materialien, andere eingegipste Gliedmaßen oder andere Personen. Der eine bevorzuge eingegipste Beine, der Andere eingegipste Arme. Wieder Andere benutzen gerne noch mehr Gips und fixieren sich oder andere fast vollständig. Auch die Farbe des Gips kann eine Rolle spielen. Meistens wird der rein weiße Gips bevorzugt, manchmal muss es aber auch farbiger sein.
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Beim Gips Fetisch geht es nicht darum jemanden wirklich zu verletzten. Ein Gips ist nie wirklich nötigt, es ist nur das Objekt, welches des sexuellen Reitz auslöst. Den Gips ist für den Gips Fetischist das, was sexy Unterwäsche für andere ist.
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Laut Psychologen entwickelt sich der Gips Fetisch bereits in der frühen Kindheit. Häufig ist das Auslösende Ereignis das Tragen eines Gips oder eines Verbands. In der Zeit in der ein Gips getragen wird, erleben sie eine besondere Aufmerksamkeit, Liebe und Zuneigung.
Dies manifestiert sich dermaßen im Unterbewusstsein des Kindes, dass sie dies im Erwachsenenalter gerne wieder spüren möchten. Dieses tief im Unterbewusstsein gefestigte Bedürfnis sorgt dafür, dass der Gips Fetisch zum Vorschein kommt und der Fetischist gerne Gips trägt oder es liebt jemand anderen Gips tragen zu sehen.
Eine solche Manifestierung ist nicht „heilbar“ und wird auch von Experten als nicht als psychische Erkrankung angesehen, sondern als harmloser Fetisch, meist kombiniert mit den Bedürfnissen Aufmerksamkeit, Liebe und Zuneigung.
Gleichschaltung
Gleichschaltung bezeichnet im politisch-kulturellen Zusammenhang eine Strategie, die besonders in der Zeit des Nationalsozialismus zentrale Bedeutung erlangte.
Ab den 1930er Jahren bezeichnete das Wort den Prozess der Vereinheitlichung des gesamten gesellschaftlichen und politischen Lebens in der Machteroberungsphase im NS-Staat.
Ziel war es, bis 1934 den als Zerrissenheit verstandenen Pluralismus in Staat und Gesellschaft aufzuheben und eine Diktatur mit nur einem Machtzentrum zu errichten.
Mit der Gleichschaltung strebte man an, alle Bereiche von Politik, Gesellschaft und Kultur gemäß den nationalsozialistischen Vorstellungen zu reorganisieren.

Dies hatte die Eingliederung vieler bestehender Organisationen in die NS-Verbände zur Folge. Für Organisationen und Institutionen, deren Existenz nicht infrage gestellt wurde, „bedeutete Gleichschaltung im Wesentlichen dreierlei: Beseitigung demokratischer Strukturen zugunsten des ‚Führerprinzips‘, Implementierung antisemitischer Grundsätze, indem Juden aus leitenden Positionen entfernt oder gänzlich aus der Organisation verstoßen wurden, sowie ein vollständiger oder partieller Führungswechsel zugunsten von Anhängern des neuen Regimes.
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Die politische Willensbildung erfolgte schließlich allein durch den Führer Adolf Hitler, dessen Wille nach nationalsozialistischer Ansicht allein den wahren Volkswillen verkörperte. Entweder erfolgte die Gleichschaltung auf Anweisung oder in vorauseilendem Gehorsam (sogenannte Selbstgleichschaltung, z. B. Deutscher Hochschulverband, Deutscher Richterbund etc.). Andere Verbände und Organisationen reagierten auf den Druck mit der Ersatzlosen Selbstauflösung und Beendigung ihrer Tätigkeit.
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Grundsätzlich war damit die Einschränkung oder der Verlust der individuellen Persönlichkeit beziehungsweise der Unabhängigkeit, Mündigkeit und Freiheit eines Menschen durch Regeln und Gesetze sowie sonstige Maßnahmen der Gleichsetzung und Vereinheitlichung der Massen verbunden.[In diesem Sinne wurde der Begriff später auch auf andere historische Konstellationen angewendet.
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1 Etymologie
Die Bezeichnung Gleichschaltung stammt ursprünglich aus dem Bereich der Elektrotechnik. 1908 verwendete Hans Wegele im Lehrbuch des Tiefbaues den Begriff für eine Betriebsart der Eisenbahn-Kreuzungsweiche, bei der bestimmte Bauteile in gleicher Richtung bewegt werden – im Gegensatz zur dort sogenannten Kreuzschaltung, bei der sich die Bauteile gegeneinander bewegen. In Fachzeitschriften dieser Zeit, darunter Annalen der Physik von 1914 und ETZ (Elektrotechnische Zeitschrift), wurde der Ausdruck hauptsächlich im elektrotechnischen Zusammenhang als Pendant zur Gegenschaltung gebraucht.
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2 Erste politische Verwendung in der Weimarer Republik
Im Zuge der Erzbergerschen Reform entwickelte sich der Streit um die Fortentwicklung des Reich-Länder-Verhältnisses zu einem verfassungspolitischen Dauerthema in der Weimarer Republik. Der Begriff Gleichschaltung wurde in diesem Zusammenhang bereits von verschiedenen Seiten sinngleich der Begriffe Vereinheitlichung, Zentralisierung, Unitarisierung etc. verwendet. Laut Angaben von Hans Frank soll Franz Gürtner (Bayerische Mittelpartei), Reichsjustizminister bereits im Kabinett Papen und im Kabinett Schleicher, den Begriff aus dem Fachwortschatz der Elektrotechnik bei der Formulierung des Gesetzes zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich in die Politik übertragen haben.
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3 Gesetzliche und politische Verwendung im Nationalsozialismus
Erstmalige gesetzliche Verwendung erfuhr der Begriff am 31. März 1933. An diesem Tag trat das sogenannte erste Gleichschaltungsgesetz (Vorläufiges Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich) in Kraft, mit dem die Entstaatlichung der deutschen Länder eingeleitet wurde, wobei reichsgesetzlich zunächst eine Erweiterung der Gesetzgebungskompetenz in den Ländern verordnet wurde (d. h. die Gesetze durften von den Länderverfassungen abweichen), ehe diese nach und nach ihre Souveränität verlieren sollten. Mit diesem Gesetz wurde der Begriff vor allem zu einem Synonym für die Maßnahmen der nationalsozialistischen Führung gegen Opposition, andere Parteien, Vereine usw. „Gleichschaltung“ bezeichnet somit nicht nur die administrativen Maßnahmen, sondern steht auch für den damit verbundenen Terror.
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Der Begriff Gleichschaltung findet sich im nationalsozialistischen Sprachgebrauch vornehmlich in den Jahren 1933 und 1934. Eine Belebung lässt sich für das Jahr 1938 nachweisen, als nach dem Anschluss Österreichs der dortige Staat nationalsozialistisch durchdrungen und Juden aus der Wirtschaft und öffentlichen Leben verdrängt wurden.
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4 Wichtige Schritte der Gleichschaltung
Ausgangspunkt waren die zwei Gleichschaltungsgesetze vom 31. März 1933 und vom 7. April 1933, mit denen zuerst die Länder ihrer politischen Selbständigkeit beraubt wurden und später die Entsendung von Reichsstatthaltern beschlossen wurde. Mit dem Gesetz über den Neuaufbau des Reichs vom 30. Januar 1934 wurde der Entzug der Hoheitsrechte der Länder vollendet. Die Regelung der Staatsangehörigkeit wurde jetzt Angelegenheit des Zentralstaats, sodass laut Verordnung vom 5. Februar 1934 der Eintrag in den Standesregistern auf die deutsche Staatsangehörigkeit vereinheitlicht wurde.
Bis dahin verliehen die Länder ihre jeweilige Staatsangehörigkeit, so dass es in Deutschland Bayern, Braunschweiger, Badener, Preußen, Sachsen usw. gab, aber trotz des seit 1871 bestehenden deutschen Nationalstaates noch keine als Deutsche ausgewiesenen Staatsbürger. Der Abschluss der „Gleichschaltung der Länder“ kann auf Februar 1934 mit der Auflösung des Reichsrates und dem Ersten Gesetz zur Überleitung der Rechtspflege auf das Reich datiert werden. Legalisiert wurde jene Gleichschaltung über § 2 der Reichstagsbrandverordnung, wonach die Reichsregierung in die Kompetenzen der Länder eingreifen konnte, sofern diese nicht für Ordnung und Sicherheit sorgen konnten.
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Das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 sorgte für die Gleichschaltung des öffentlichen Dienstes. Am 14. Juli 1933 wurde mit dem Gesetz gegen die Neubildung von Parteien die NSDAP zur einzigen politischen Partei in Deutschland erklärt. Mit dem Gesetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 1. Dezember 1933 war der Einparteienstaat errichtet, die „Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei die Trägerin des deutschen Staatsgedankens und mit dem Staat unlöslich verbunden“.
Um ihrer Machtposition Ausdruck zu verleihen, avancierte sie zur Körperschaft des öffentlichen Rechts mit eigener Disziplinargewalt. Die gesetzlich verankerte „Gleichschaltung von Partei und Staat“ wurde durch die nationalsozialistische Rechtsprechung gewürdigt: In der Frage nach der politischen Macht und der obrigkeitlichen Gewalt sei die NSDAP neben den Staat getreten, so dass dieser keine Monopolstellung mehr eingenommen habe. Außerdem wurde das Amt des Reichspräsidenten mit dem des Reichskanzlers in der Person von Adolf Hitler verschmolzen.
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Eine weitere bedeutende Maßnahme der Gleichschaltung war die Beseitigung der pluralen Gesellschaft mit der Auflösung der Gewerkschaften in die Deutsche Arbeitsfront und der Zwangsvereinigung der Agrarverbände in den Reichsnährstand. Mit der Ernennung von Joseph Goebbels zum Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda am 13. März 1933 wurde zudem mit der Errichtung der Reichskulturkammer die Gleichschaltung des kulturellen Lebens begonnen. Die Rechtsgrundlage für diese Maßnahmen war das Ermächtigungsgesetz vom 24. März 1933, das Hitler gesetzgeberische und vertragliche Vollmachten verschaffte, die er dann zur weiteren Beseitigung des Pluralismus und der Demokratie einsetzte.
Auf die Gleichschaltung reagierten die betroffenen Vereine und Organisationen oftmals mit einer nachgiebigen Position, um einem Verbot und der Auflösung zu entgehen. Beispiele dafür sind der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund und die Organisationen der Arbeiterkultur. Der Großdeutsche Bund, ein Zusammenschluss von Pfadfinder- und anderen Jugendbünden vom März 1933, wurde bereits am 17. Juni 1933, am ersten Funktionstag des Jugendführers des Deutschen Reiches Baldur von Schirach, samt seiner Mitgliedsbünde aufgelöst.
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5 Anwendung
Mit der Gleichschaltung wurden auch an sich unpolitische Bereiche, z. B. die im ADAC organisierten Kraftfahrer im gleich geschalteten Nationalsozialistischen Kraftfahrer-Korps (NSKK), erfasst und ideologisch beeinflusst. Andere Beispiele sind der „Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten“, der 1934 gleich geschaltet wurde, sowie die Studentenverbindungen, die entweder aufgelöst oder als sogenannte Kameradschaften dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB) angegliedert wurden.
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In Vereinen wurde das Führerprinzip Mitte des Jahres 1933 umgesetzt, was sich formal darin äußerte, dass der Vorsitzende des Vereins „entsprechend der Gleichschaltung neugewählt“ wurde. Seine Vertreter ernannte er dann selbst, was „der Genehmigung der höheren Stellen unterlag“. Danach nannte er sich nicht mehr „Vorsitzender“, sondern „Führer“. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Gleichschaltung der Massenmedien, insbesondere der Zeitungen und Zeitschriften, und die Aufhebung der Pressefreiheit. Während den Zeitungen vorgeworfen wurde, dass sie sich schon unmittelbar nach der Machtübernahme freiwillig vollkommen den Zielen des Nationalsozialismus untergeordnet hätten, wurde die Rolle der Presse mit dem Schriftleitergesetz vom Oktober 1933 auch formal neu geregelt.
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Weiterhin vergab die Reichsschrifttumskammer das „Recht zur weiteren Berufsausübung“ an Schriftsteller, wobei „Nichtarier“ ab 1934 konsequent ausgeschlossen wurden. Literatur wurde unter bestimmte Themenvorgaben gestellt, wie z. B. Blut-und-Boden-Ideologie, Krieg und soldatisches Heldentum sowie Volksgemeinschaft. Bücher, die diesen Vorgaben nicht entsprachen, wurden aus den Bibliotheken entfernt; am 10. Mai 1933 wurden in einer „Aktion wider den undeutschen Geist“ der Deutschen Studentenschaft zehntausende Bücher öffentlich verbrannt.
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Weitere Beispiele für die Durchdringung der Gesellschaft sind
* die Hitler-Jugend (HJ), die als einzige anerkannte Jugendorganisation agieren durfte;
* der ihr untergliederte Bund Deutscher Mädel (BDM);
* die Organisation Kraft durch Freude;
* der Nationalsozialistische Reichsbund für Leibesübungen.
Gleichschaltung bedeutete hier nicht nur den Ausschluss von Sozialisten und jüdischen Sportorganisationen aus der neu formierten Sportbewegung, sondern auch einen Neuzuschnitt der neuen Sportorganisationen: Waren bisher die Untergliederungen historisch gewachsen (der Westdeutsche Spielverband reichte im Osten bis in den Harz, im Süden bis nach Fulda), so erhielten sie nun denselben Zuschnitt wie die Gebietskörperschaften und 1938 mit dem Status der von der NSDAP betreuten Organisation den Zuschnitt der NSDAP-Gaue.
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6 Die sogenannten Volksdeutschen
Mit der Neuordnung der deutschen Staatsangehörigkeit dürfte sich die in der nationalsozialistischen Volkstumspolitik zur Vollendung kommende Vereinheitlichung dessen, was unter einem „Deutschen“ zu verstehen sei, am folgenreichsten ausgewirkt haben. Diese Frage war zunächst nach dem Ersten Weltkrieg zu einer nationalstaatlichen aufgewertet worden, als mit den in Ostmitteleuropa neu gegründeten Nationalstaaten deren deutschsprachige Minderheiten der jeweiligen Nationalität zugeschlagen wurden.
Sie galten jetzt von Deutschland aus in vereinheitlichender Terminologie im Unterschied zu den Reichsdeutschen als „Volksdeutsche“. So ebnete der 1933 aus dem Zusammenschluss verschiedener landsmannschaftlicher Vereinigungen zustande gekommene Bund Deutscher Osten alle geografischen, historischen, siedlungsgeschichtlichen Besonderheiten der weit voneinander getrennten Siedlungsgebiete und ihrer Bevölkerungen ein, indem, wie der Name zeigte, der Osten jenseits der Reichsgrenzen verallgemeinernd zu einem „deutschen“ erklärt wurde. In die Fassung des Generalplans Ost vom Dezember 1942 wurden dann über die östlichen Siedlungsgebiete hinaus alle Regionen in Europa einbezogen, in denen volksdeutsche Minderheiten lebten, die dem „Heiligen germanischen Reich deutscher Nation“ (Heinrich Himmler 1942; vgl. Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation) zugeschlagen werden sollten.
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7 Problematik der Verwendung des Begriffs
Wie fast alle Begriffe der Sprache des Nationalsozialismus ist auch der der Gleichschaltung in seiner Verwendung äußerst problematisch. Imanuel Geiss bezeichnet ihn als „verharmlosende Umschreibung für die faktische Unterwerfung aller Organe und relevanten Gruppen unter die NS-Herrschaft.“
8 Verwendung des Begriffs nach 1945
Nach 1945 wurde der Begriff Gleichschaltung aufgegriffen und jeweils pejorativ verwendet, um zum Ausdruck zu bringen, dass diverse Phänomene mit Druck auf eine einheitliche Linie gebracht werden. Insbesondere auch in der wissenschaftlichen Literatur über die Zeit des Ost-West-Konflikts zeigt sich der Begriff in verschiedentlicher Verwendung. So wird etwa der Prozess der Umwandlung der demokratischen Parteien in Blockparteien, der Unterstellung der Massenorganisationen, Verwaltungen, Justiz und Medien unter die Kontrolle der Regime in der SBZ/DDR und in anderen Staaten des Ostblocks (vor allem in der alten Bundesrepublik) als Gleichschaltung dieser Organisationen und Institutionen bezeichnet.
Auch in der Bundesrepublik wurden Elemente der früheren Gleichschaltung beibehalten: Der Deutsche Sportbund hat den Anspruch behalten, pro Sportart nur einen Verband zuzulassen, das Verbandsgebiet (wie erst 1933/34 geschehen) dem Gebiet der jeweiligen Gebietskörperschaft völlig identisch zu gestalten (als die Bezirksregierungen in Niedersachsen wegfielen, wurden auch die Bezirkssportverbände aufgelöst).
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Zu Kritik kam es an Eva Herman, nachdem sie 2007 in einer Sendung des ZDF über eine – aus ihrer Sicht – „gleich geschaltete Presse“ gesprochen hatte, als deren Opfer sie sich sah. Günter Grass beklagte 2012 nach der Veröffentlichung des Israel-kritischen Gedichts Was gesagt werden muss die Reaktionen in den Medien als „eine gewisse Gleichschaltung der Meinung“. Thilo Sarrazin stieß 2014 mit seinem medienkritischen Sachbuch Der neue Tugendterror die Debatte an, wie es heute zu Begrenzungen der Meinungsfreiheit und „freiwilliger Gleichschaltung“ kommen könne.
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Die Kontrolle, die Wladimir Putin ab dem Jahr 2000 zunehmend über die Medien Russlands ausübte, wurde unter anderem von Klaus von Beyme und Ulrich M. Schmid als Gleichschaltung bezeichnet.Mit „Gleichschaltung“ wurden ab 2016 auch politische Vorgänge in der Türkei unter Recep Tayyip ErdoÄŸan kommentiert.
Pierre Gandon
Pierre Gandon (1899-1990) war ein französischer Illustrator und Graveur von Briefmarken. Zu seinen illustrativen Arbeiten gehört auch erotische Kunst mit mindestens einem Werk der Prügelkunst .
Gandon studierte in Paris an der École Estienne, dann an der École des Beaux-Arts. Er gewann 1922 den 2. Prix de Rome und 1935 den Prix de la Ville de Paris.
Das Prügelbild
Pierre Gandon Die Illustration zeigt eine Nonne von Hand versohlt eine Frau , die Art von Halb ist kniend auf einem Stuhl , eine Tracht Prügel Position , die auch durch verwendet wurde Georges Topfer und Luc Lafnet . Sie hat ein Knie auf das Sitzkissen eines Stuhls gelegt , aber ihr anderer Fuß ist immer noch auf dem Boden. Ihr Kleid und ihr Höschen werden ausgezogen und sie halbnackt in einem Unterhemd , Strümpfen und Schuhen zurückgelassen . Ihr nacktes Gesäß wird für die F / F- Prügel präsentiert.



