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Ernst Schertel

Ernst Schertel


Ernst Schertel (geboren 20. Juni 1884 in München; gestorben 30. Januar 1958 in Hof (Saale)) war ein deutscher Schriftsteller und Publizist, Altertums- und Religionswissenschaftler, Pionier der Nacktkultur und Spezialist für Okkultismus und entlegene Bereiche der Sexualität unter besonderer Berücksichtigung des Sadomasochismus.

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Studium und erster Roman


Während seines Studiums der Geschichte und Philosophie in Jena begegnet er im Haus seines Doktorvaters Rudolf Eucken dem Dichter Stefan George. In den Jahren zwischen 1909 und 1917 besuchte er den Dichter einige Male. Obwohl Schertel nicht dem George-Kreis zugerechnet werden kann, hat diese Begegnung lebenslang Bedeutung für ihn. 1911 promovierte er magna cum laude.


Ein weiterer Wendepunkt war Schertels erster Roman, Die Sünde des Ewigen oder Dies ist mein Leib, den er in den Jahren 1912 und 1913 schrieb: „[…] da sprang ich eines Sommermorgens aus dem Bett und begann wie unter fremdem Diktat zu schreiben, Seiten um Seiten, ohne zu wissen, was es werden würde. […] Und als ich den Punkt hinter die letzte Zeile gesetzt hatte, fiel es wie schwere Eisenketten von mir – ich war frei.“[1]


Durch den Roman kann der zuvor von Kontaktarmut, Depressionen und Suizidgedanken geplagte Schertel sich aus seiner „fürchterlichen Verkrampfung“ befreien: „Ich stürzte mich in das Leben wie ein entfesseltes Raubtier, hemmungslos, in einem Rausch des Genießens und wirklichen Tuns.“[1]


1914 wurde Schertel Lehrer für Deutsch, Alte Geschichte und Religionsgeschichte an der von Paul Geheeb und Gustav Wyneken begründeten Reformschule Freie Schulgemeinde Wickersdorf. Schertel entwickelt dort von asiatischen Tanzfesten inspirierte so genannte Mysterienspiele, deren Begleitung eine suggestive, von Schertel komponierte tonartlose Musik war.

 

Mit diesen Veranstaltungen erreichte er jedoch die Grenzen dessen, was in dieser Zeit selbst an einer von Gedanken der Jugendbewegung beeinflussten Reformschule möglich war. Insbesondere dass er seinen Schülern die „Überzeugung von der menschenbildenden und kulturfördernden Kraft der mannmännlichen Liebe“[2] nahebrachte, führte zum Ende seines Wirkens in Wickersdorf. Er setzte seine tanzpädagogische Arbeit jedoch fort: ab 1918 an der Schule Herion für Tanz und Körperkultur in Stuttgart und von 1924 bis 1927 an der Traumbühne Schertel für somnambulen Tanz.


Um die von ihm beabsichtigten Wirkungen und in den Partizipanten der Tänze die entsprechenden Zustände zu erzielen, bediente Schertel sich einer Kombination verschiedener Techniken (u. a. entwickelte er ein gymnastisches System, die „Methode 

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Parthenon-Verlag


Mitte der 1920er Jahre beginnt eine intensive schriftstellerisch-publizistisch-wissenschaftliche Produktion. 1926 gründete Schertel zusammen mit Joseph Krömer die Zeitschrift Soma, von 1927 bis 1931 erscheint Asa, mit den Schertels Interessen angepassten Schwerpunkten Erotik und Okkultismus.


Im Parthenon-Verlag erschien eine Folge von Akt-Kunst-Büchern, deren Einleitungen meist von Schertel verfasst wurden. Auch die Aufnahmen aus diesen und anderen von Schertel herausgegebenen Werken stammen zum erheblichen Teil von Schertel.


Parallel dazu erscheinen Lieferungswerke, darunter sein Hauptwerk Der Flagellantismus als literarisches Motiv und Der erotische Komplex.


Zusammen mit seinem Verleger trat er gegen das Gesetz zur Bewahrung der Jugend vor Schund- und Schmutzschriften ein. Sie wurden bei ihrem Kampf gegen juristische Beschränkung ihrer Publikationstätigkeit von dem Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld und dem Bibliophilen Fedor von Zobeltitz unterstützt. In dieser Zeit korrespondierte Schertel mit führenden Psychoanalytikern wie Sigmund Freud und Wilhelm Stekel, sprach auf Kongressen und kämpfte für die Streichung des Paragrafen 175 und des Paragrafen 218 des Reichsstrafgesetzbuches.


All diese wissenschaftlichen und publizistischen Aktivitäten endeten mit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933.

 

Exil und späte Jahre


Schertel flüchtete nach Paris, kehrte aber schon 1934 nach Deutschland zurück. Dort wurde er wegen Verbreitung unzüchtiger Schriften vor Gericht gestellt und zu einer siebenmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt.


1937 folgte als weitere Repressalie die Aberkennung der Doktorwürde durch die Universität Jena. Bis zum Ende der Zeit des Nationalsozialismus arbeitete Schertel dann im Verlag von Joseph Krömer als Lektor und Korrektor eher harmloser Belletristik.


Nach Kriegsende gelang es Schertel wie vielen anderen in der Zeit des Nationalsozialismus exilierten oder marginalisierten Schriftstellern nicht, an die publizistischen Erfolge der Vorkriegszeit anzuknüpfen. Seine Veröffentlichungen aus dieser Zeit beschäftigen sich hauptsächlich mit religionsgeschichtlichen und esoterischen Themen. Immerhin konnte er jedoch die erweiterte Neuauflage seines Hauptwerks Der Flagellantismus in Literatur und Bildnerei erreichen.


Seine Bemühungen, Arbeiten explizit sadomasochistischen Inhalts zu veröffentlichen, scheiterten an den im Geist der 1950er Jahre befangenen Verlegern.

 

In den 1930er Jahren war ein Werk dieser Richtung (Das Mädchenschloß) als Privatdruck erschienen.


Am 30. Januar 1958 starb Ernst Schertel an den Folgen eines Herzinfarkts.
 

Werke


Die Nachtwandlerin. Drama. 1909.
Schellings Metaphysik der Persönlichkeit. Dissertation. Quelle & Meyer, Leipzig 1911.
Die Katakomben von Ombos. Roman. J. Engelhorns Nachfahren, Stuttgart 1917.


Die Sünde des Ewigen oder Dies ist mein Leib. Roman. Die Wende, Berlin 1918.
Das Blut der Schwester - Okkulter Sensationsfilm in 5 Akten. Wende Film, München 1922.


Magie - Geschichte, Theorie, Praxis. Anthropos-Verlag, Prien 1923.
François Grillard [Pseudonym]: Das Mädchenschloß. Privatdruck, ca. 1930.


Der Flagellantismus als literarisches Motiv. 4 Bde. 1929–1932.
Der Flagellantismus in Literatur und Bildnerei. 12 Bde. Decker Vlg., Schmiden b. Stuttgart 1957. (erweiterte Neuausgabe von Der Flagellantismus als literarisches Motiv)
Literatur
Gerd Meyer: Verfemter Nächte blasser Sohn – Ein erster Blick auf Ernst Schertel. In: Michael Farin (Hg.): Phantom Schmerz. Quellentexte zur Begriffsgeschichte des Masochismus. belleville Verlag, München 2003, ISBN 3-936298-26-2, S. 488–505.


Weblinks


Literatur von und über Ernst Schertel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek


Film „Das Blut der Schwester“ in der Internet Movie Database (englisch)


The Art of Dr. Ernst Schertel

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Dieser Text basiert auf dem Artikel /https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Schertel 
 

Scarlet Sass

Ich freue mich immer besonders  wenn ich was ganz neues finde

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und diesmal ist es ganz was anderes. 

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Leider ist über die Künstlerin  gar nichts bekannt

Otto Schoff

 

(* 24. Mai 1884 in Bremen; † 3. Juli 1938 in Berlin) war ein deutscher Maler.

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Offiziell wurde Otto Schoff am 24. Mai 1888 geboren. Laut seinem Biographen Otto Brattskoven hat er sich damit genau vier Jahre jünger gemacht.

Schoff, der in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs, besuchte nach angefangenen Lehren in einer Tabakfabrik und bei einem Dekorationsmaler ab 1902 die Kunstgewerbeschule in Bremen.

 

Im Folgejahr war er Schüler von Otto Linnemann in Frankfurt am Main. 1909 bestand Schoff die Aufnahmeprüfung der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin. Dort war er Schüler von Emil Orlik. Mittels eines Stipendiums gelangte Schoff 1913 nach Paris, das er erst im August 1914 wieder verließ. Seine Versuche, der Einberufung zu entgehen, waren vergeblich; Schoff erlitt im Jahr 1918 eine Gasvergiftung an der Westfront.

 

Nach dem Krieg richtete sich Schoff in der Motzstraße in Berlin ein Atelier ein, das er bis zu seinem Tod behielt. Nach der Machtergreifung wurde er 1935 als entartet eingestuft und durfte nicht mehr ausstellen. Im Jahr 1936 zeichnete er für die Zeitschrift Neue Jugend den Comic Mucki’s lustige Streiche, der dem Strip Kalle, der Lausbuben-König unmittelbar folgte.

 

Neben 21 Folgen des Comics erstellte Schoff für die Neue Jugend auch Humorzeichnungen. Einen Tag vor seinem Tod hatte die Geheime Staatspolizei sein Atelier aufgesucht und viele seiner Werke beschlagnahmt. Frauen Erotik sowie männliche und weibliche Honosexualität bilden zentrale Themen seines Werkes.

 

Werke Gemälde

 

Sappho oder die Lesbierinnen. 1920

 

Liebespaar. O.J., Pen and Ink and Watercolor

 

Gedruckte Werke

 

Étienne de Jouy: Sappho oder Die Lesbierinnen. Mit Radierungen von Otto Schoff. [Übertragung aus dem Französischen von Balduin Alexander Möllhausen]. Gurlitt, Berlin 1920

 

Gottfried Keller: Romeo und Julia auf dem Dorfe. Erzählung. Mit einer Einleitung von Anna Stemsen. Buchschmuck von Otto Schoff. Verlagsgenossenschaft „Freiheit“, Berlin 1921

 

August von Platen: Der verfehmte Eros. Aus den Gedichten des Grafen August von Platen. [Ausgewählt,] geschrieben und lithographiert von Otto Schoff. F. Gurlitt, Berlin 1921

 

Joachim Ringelnatz: Fahrensleute. Geschmückt mit [eingedruckten] Kaltnadelradierungen von Otto Schoff. Galerie [A.] Flechtheim, [Düsseldorf] 1922

 

Ernst Wenger: Bacchanale der Liebe. Verse. Mit 7 Radierungen von Otto Schoff. Reuß & Pollack, Berlin 1922

 

Das Wannseebad. [Mit einem Vorwort von Hans Siemsen]. Galerie [A.] Flechtheim, [Düsseldorf] [1922]

 

Albius Tibullus: Das Buch Marathus. Elegien der Knabenliebe. Deutsche Nachdichtung von Alfred Richard Meyer. [5 Rad. Taf. von Otto Schoff]. Gurlitt, Berlin 1928

 

Otto Schoff. (1884–1938). Galerie Taube, Berlin

 

[1]. Bilder, Graphik & Bücher. 6. Mai–25. Juni 1983. 1983

 

(2). Eine Nachlese. 16. Januar–14. März 1987. 1987

 

Literatur

Otto Brattskoven: Otto Schoff. Bildnis eines Idyllenmalers unserer Zeit. Schünemann, Bremen 1941.

 

Otto Schoff. In: Hans-Joachim Manske, Birgit Neumann-Dietzsch (Hrsg.): „entartet“ – beschlagnahmt. Bremer Künstler im Nationalsozialismus.

Anlässlich der Ausstellung in der Städtischen Galerie Bremen vom 6. September bis 15. November 2009, Städtische Galerie Bremen, Bremen 2009, ISBN 978-3-938795-10-1, S. 120–123.

 

Gerd Lettkemann: Otto Schoffs "Mucki" als Transformation eines US-Strips. In: Eckart Sackmann (Hrsg.): Deutsche Comicforschung 2009. Comicplus, Hildesheim 2008, ISBN 3-89474-190-2, S. 79–83.

Sardax 

Sardax ist ohne Zweifel einer der erfolgreichsten Disziplinarkünstler der Welt. Seine Arbeiten wurden in den Zeitschriften Skin Two, Zeitgeist und The Other World Kingdom veröffentlicht, aber er ist in der Öffentlichkeit enger mit den Illustrationen verbunden, die er für das House Journal der Alice Kerr-Sutherland Society, The Governess, erstellt hat.

 

Er hat 13 der letzten 15 Cover produziert und viel mehr Material. und natürlich AKSS Books, wo seine unverwechselbare und oft schillernd komplizierte Arbeit im Allgemeinen sowohl in unseren Buchumschlägen als auch in den Büchern selbst zu finden ist. 

Egon Schiele 

Egon Leo Adolf Ludwig Schiele (* 12. Juni 1890 in Tulln an der Donau, Niederösterreich; † 31. Oktober 1918 in Wien) war ein österreichischer Maler des Expressionismus.

 

Neben Gustav Klimt und Oskar Kokoschka zählt er zu den bedeutendsten bildenden Künstlern der Wiener Moderne.


Schiele war das dritte Kind des Tullner Bahnhofsvorstands Adolf Eugen Schiele (1850–1905) und dessen Gattin Marie Schiele (1862–1935), geborene Soukup, aus dem südböhmischen Krumau.

 

Elvira (1883–1893), die älteste seiner drei Schwestern (die anderen beiden waren Melanie, 1886–1974, und Gertrude, 1894–1981), starb bereits im Alter von zehn Jahren. 

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Melanie betätigte sich als Modistin und heiratete 1923 ihren Arbeitskollegen Gustav Schuster (1884–1933); die jüngste Schwester Gertrude heiratete 1914 den Künstler und Freund Schieles Anton Peschka. Sie stand Egon Schiele in seiner Frühzeit Modell.

 

Egon Schieles Vater verstarb am Neujahrstag 1905 an Syphilis. Daraufhin wurde Egons Taufpate und Onkel Leopold Czihaczek (1842–1929) sein Vormund und Förderer. Dieses Ereignis war prägend für Schieles Leben und seine Kunst. Schiele besuchte 1901 die Volksschule in Tulln, anschließend das Realgymnasium in Krems und ab 1902 das Gymnasium Klosterneuburg wenige Kilometer nördlich von Wien. In dieser Zeit begann er zu zeichnen, vorrangig Episoden aus der Eisenbahnwelt.

 

Der Kunstlehrer Ludwig Karl Strauch und der Klosterneuburger Künstler Max Kahrer entdeckten bereits dort seine außergewöhnliche Begabung und unterstützten ihn bei seiner Bewerbung für die Wiener Akademie der bildenden Künste, in die er 1906, im Alter von 16 Jahren, aufgenommen wurde.

 

Dieses Berufsziel entsprach nicht den Vorstellungen seines Vormundes und führte deshalb bereits zu Auseinandersetzungen mit dem Onkel. In der Akademie lernte Schiele in der Malklasse bei Christian Griepenkerl. Anfangs begeistert, doch dann des starren Akademiealltags und der konservativen Auffassung einzelner Lehrkräfte müde, verließ Schiele bereits nach zwei Jahren die Akademie und gründete mit einigen Kommilitonen die Wiener Neukunstgruppe.

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1907 suchte Schiele den ersten persönlichen Kontakt zu Gustav Klimt, der ihm ein väterlicher Freund und Mentor wurde. Auch bezog er in Wien sein erstes eigenes Atelier, in der Kurzbauergasse 6 in der Leopoldstadt, am Rande des Wiener Praters.

 

1908 beteiligte sich Schiele zum ersten Mal an einer öffentlichen Ausstellung, und zwar im Kaisersaal des Stifts Klosterneuburg. Hier wurde Heinrich Bensch, ein späterer Sammler und Wegbereiter Egon Schieles, auf ihn aufmerksam.

 

 Erste Erfolge feierte Schiele 1909 mit der Ausstellung seiner Werke, die alle sehr an Gustav Klimts Stil erinnern, im Rahmen der Neukunstgruppe in der „Großen Internationalen Kunstschau“ in Wien. Neben Künstlern wie Gustav Klimt und Oskar Kokoschka konnte Schiele sich hier beim Kunstkritiker Arthur Roessler einen Namen machen, der in der Folgezeit durch seine exzellenten Kontakte für Schieles Fortkommen eine entscheidende Rolle spielte.

 

Durch Roesslers Vermittlung lernte Schiele die Kunstsammler Carl Reininghaus und Oskar Reichel kennen, die seinen Einstand in der Wiener Kunstszene finanziell absicherten und ihn mit zahlreichen Auftragsarbeiten versorgten.  

1907 suchte Schiele den ersten persönlichen Kontakt zu Gustav Klimt, der ihm ein väterlicher Freund und Mentor wurde. Auch bezog er in Wien sein erstes eigenes Atelier, in der Kurzbauergasse 6 in der Leopoldstadt, am Rande des Wiener Praters. 1908 beteiligte sich Schiele zum ersten Mal an einer öffentlichen Ausstellung, und zwar im Kaisersaal des Stifts Klosterneuburg.

 

Hier wurde Heinrich Bensch, ein späterer Sammler und Wegbereiter Egon Schieles, auf ihn aufmerksam. Erste Erfolge feierte Schiele 1909 mit der Ausstellung seiner Werke, die alle sehr an Gustav Klimts Stil erinnern, im Rahmen der Neukunstgruppe in der „Großen Internationalen Kunstschau“ in Wien. Neben Künstlern wie Gustav Klimt und Oskar Kokoschka konnte Schiele sich hier beim Kunstkritiker Arthur Roessler einen Namen machen, der in der Folgezeit durch seine exzellenten Kontakte für Schieles Fortkommen eine entscheidende Rolle spielte.

 

 Durch Roesslers Vermittlung lernte Schiele die Kunstsammler Carl Reininghaus und Oskar Reichel kennen, die seinen Einstand in der Wiener Kunstszene finanziell absicherten und ihn mit zahlreichen Auftragsarbeiten versorgten. Zu seinen Förderern zählte zudem der Kunstsammler Franz Hauer. Durch die kurze Freundschaft mit Max Oppenheimer, den er 1909 kennenlernte, entfernte sich Schiele vom dekorativen Jugendstil. Etwa zu dieser Zeit zeigte sich in seinen Arbeiten eine deutliche Hinwendung zum Expressionismus. Die Neukunstgruppe stellte im Dezember 1909 erstmals im Salon des Kunsthändlers Gustav Pisko in Wien aus.

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Schieles künstlerische Selbstfindung schien zu dieser Zeit abgeschlossen zu sein, und in vielen seiner Arbeiten wurden die Grenzerfahrungen zwischen Eros und Tod sehr deutlich. Wegen bohemehafter Attitüden, wie sie sein Onkel nannte, legte Leopold Czihaczek die Vormundschaft nieder. Dies führte bei Schiele zu ernsthaften finanziellen Problemen. Eine erste Einzelausstellung von Schieles Arbeiten wird 1911 in der Wiener Galerie Miethke gezeigt. Im gleichen Jahr lernte er den Münchener Kunsthändler Hans Goltz kennen und wurde im November 1911 von der Künstlervereinigung "Sema" aufgenommen, zu der unter anderem Alfred Kubin und Paul Klee gehörten.
 

1910 lebte er mit Liliana Amon in seinem Atelier in der Alserbachstraße im 9. Bezirk. Vom Rummel in der Hauptstadt übersättigt, zog Schiele 1911 aus Wien weg. Gemeinsam mit Wally Neuzil (Wally = Walburga), seinem wohl bekanntesten Modell, übersiedelte er nach Krumau (tschechisch ÄŒeský Krumlov), dem Geburtsort seiner Mutter.

 

Dort begann für Schiele eine künstlerisch überaus produktive Periode. Die Altstadt Krumaus wurde zu dieser Zeit zu seinem beliebtesten Motiv. Doch die Bevölkerung fand Schieles Lebensstil anstößig; Auslöser waren wohl die wilde Ehe mit Wally Neuzil und die Besuche von Kindern in Schieles Atelier.

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Gemeinsam zogen sie daher noch im gleichen Jahr nach Neulengbach und mieteten eine Wohnung in Au am Anzbach.[3] In Neulengbach wurde er wegen angeblicher Entführung und Schändung eines Mädchens in Untersuchungshaft genommen, der Vorwurf der Entführung erwies sich als haltlos; dennoch verurteilte ihn das Gericht wegen „Verbreitung unsittlicher Zeichnungen“.

 

Insgesamt verbrachte Schiele 24 Tage im Gefängnis, wo er einige Skizzen von seinem Aufenthalt zeichnete.

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1912 kehrte er nach Wien zurück. Gemeinsam mit der Neukunstgruppe wurden Arbeiten im Budapester Künstlerhaus gezeigt. Bei der Ausstellung der "Blauen Reiter" wurden Arbeiten von Schiele in der Galerie Hans Goltz in München vorgestellt. Das Folkwang Museum in Hagen (Nordrhein-Westfalen) zeigte eine repräsentative Ausstellung, darunter auch Bilder von Egon Schiele.

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Dank seines Gönners und väterlichen Freundes Gustav Klimt konnte er trotz seines schlechten Rufs, der ihm nach Wien vorausgeeilt war, schnell wieder Fuß fassen. Klimt vermittelte ihm wichtige Kontakte zu Sammlern und Galeristen, so unter anderem auch zu einem seiner wichtigsten Sammler, dem Industriellen August Lederer. Er feierte in der österreichischen Kunstszene erneut große Erfolge. So wurden in einer Ausstellung des Wiener Hagenbundes sieben Ölgemälde, darunter auch die "Eremiten", gezeigt.

 

Im Oktober 1912 mietete Schiele ein neues Atelier in der Hietzinger Hauptstraße 101, das er bis Juni 1918, fast bis zu seinem Tod, behalten sollte. Sein Mentor Klimt hatte sein Atelier in der Nähe. Der 13. Bezirk, Hietzing, gilt in Wien bis heute als bessere Gegend; u. a. befand sich die Kaiserresidenz Schloss Schönbrunn in diesem Bezirk. 1913 ernannte ihn der Bund Österreichischer Künstler, dessen Präsident Gustav Klimt war, zum Mitglied. Im März folgten einige Ausstellungen in Österreich und Deutschland.

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Bis 1916 reichte Schiele selbst mehrmals in Folge theoretische und literarische Texte bei der Berliner Zeitschrift Die Aktion ein. 1916 brachte diese ein eigenes Egon-Schiele-Heft heraus (Nr. 35/36). Zunehmend beschäftigte er sich auch ab 1914 mit Holzschnitten und Radierungen, deren Techniken er durch den Maler und Grafiker Robert Philippi erlernt hatte. Am 21. Juni 1915 wurde Schiele als Einjährig-Freiwilliger des k. u. k. Infanterie-Regiments Nr. 75 zum Kriegsdienst eingezogen.

 

Kurz vor seiner Versetzung nach Prag heiratete Schiele am 17. Juni 1915 seine langjährige Freundin Edith Harms; sie wohnte mit ihrer Schwester Adele und ihren Eltern gegenüber seinem Atelier, an der Adresse Hietzinger Hauptstraße 114. Edith forderte von Schiele den Bruch mit Wally Neuzil, den er schweren Herzens vollzog, nachdem beide Frauen ein Dreiecksverhältnis abgelehnt hatten.

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Ab Mai 1916 diente Schiele als Soldat in der Provianturkanzlei des Kriegsgefangenenlagers Mühling bei Wieselburg in Niederösterreich und malte in dieser Zeit bei Purgstall ein einziges Ölbild, Die verfallende Mühle, die er im Erlauftal vorfand und deren Eigner, zum Kriegsdienst eingezogen, sich nicht um Reparaturen nach Hochwässern kümmern konnte.
 

Totenmaske


Nach seiner militärischen Grundausbildung und den damit verbundenen Versetzungen kam Schiele 1917 wieder nach Wien, wo er vorerst als Schreiber (militärischer Verwaltungsangestellter) der „k.u.k. Konsum-Anstalt für die Gagisten der Armee im Felde“ beschäftigt war.

 

Stets traf er auf wohlwollende Vorgesetzte, die ihm auch die Gelegenheit zu künstlerischem Schaffen ermöglichten; „wo immer er war, sein Dienst war mehr als leicht“.In dieser Zeit porträtierte er russische Kriegsgefangene und österreichische

Offiziere.

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Dennoch fühlte sich Schiele fehlbesetzt und stellte an die Armeeführung folgendes Ansuchen: Meine Beschäftigung entspricht nicht meiner künstlerischen Qualifikation.

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Ich glaube, dass die Möglichkeit für mich bestünde, im Rahmen meines Militärdienstes im Heeresmuseum eine angemessene Beschäftigung und Verwendung zu finden, sodass meine Kräfte als Maler und Künstler nicht brach liegen müssen und ich im dem Vaterlande mit dem, was ich wirklich kann, nützen könnte.[7] Anfang 1917 wurde er gemeinsam mit Albert Paris Gütersloh beauftragt, Werke junger Künstler für die „Kriegsausstellung 1917“ im Wiener Prater auszuwählen.

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Gedenktafel am Sterbehaus


Für die Dauer von sechs Monaten wurde er am 29. April 1918[8] zum k. u. k. Heeresmuseum abkommandiert, wo er gemeinsam mit Anton Faistauer Kriegsbilderausstellungen organisierte und seiner Malerei nachgehen konnte.[9] Der dortige Direktor, Wilhelm John, räumte Schiele, der nach den bisher vornehmlich in Schreibstuben verbrachten Dienstjahren nun „darauf brannte, Versäumtes nachzuholen“, neben seinen geringen dienstlichen Pflichten auch hier den Freiraum für dessen künstlerisches Schaffen ein.

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Am 6. Februar 1918 starb Gustav Klimt. Schiele fertigte tags darauf in der Totenkammer des Allgemeinen Krankenhauses drei Zeichnungen von Klimt an. Zu diesem Zeitpunkt stieg Schiele in der Wiener Kunstszene auf; so war etwa die 49. Ausstellung der Wiener Secession ihm gewidmet. Dabei stellte er 19 große Gemälde und 29 Zeichnungen aus. Das Bild "Edith Schiele sitzend" wurde vom Direktor der Modernen Galerie (1915–1938), Franz Martin Haberditzl, erworben. Weitere Ausstellungen und Erfolge schlossen sich an, auch Schieles Vorstellungen zum Aufbau einer Kunstschule entstanden zu dieser Zeit. Zunehmend positiver fiel auch die Bewertung seiner Arbeit durch die Presse aus.

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Zuletzt wohnte und arbeitete Schiele seit Juli 1918 in Alt-Hietzing, 13., Wattmanngasse 6,] näher am Bezirkszentrum. Gegen Ende des Krieges, im Herbst 1918, überzog die katastrophale Spanische Grippe die österreichische Hauptstadt. Edith Schiele, im sechsten Monat schwanger, erlag dieser Krankheit am 28. Oktober in der Wohnung in der Wattmanngasse. Auch Egon Schiele steckte sich an und verstarb, erst 28 Jahre alt, am 31. Oktober 1918 in der Wohnung der Familie seiner Frau in Wien 13., Hietzinger Hauptstraße 114.

 

Die Entstehung seines undatierten und unsignierten Gemäldes "Kauerndes Menschenpaar (die Familie)" wird fälschlicherweise immer wieder in die Zeit zwischen dem Todestag von Edith Schiele und dem Todestag Egon Schieles datiert. Tatsächlich entstand das Bild wohl 1917/1918. Es wurde erstmals im März 1918 anlässlich der XLIX. Ausstellung der Wiener Secession öffentlich gezeigt.

Egon Schiele wurde in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Ober-St.-Veiter Friedhof (Gruppe B, Reihe 10, Nummer 15/16) in seinem letzten Wohnbezirk in Wien neben seiner Frau beigesetzt. 1968 wurde auch seine Schwägerin Adele Harms, 78-jährig gestorben, hier bestattet.

Spanking Post Karten

Spanking Postkarte


Eine Spankingpostkarte ist eine Postkarte mit Spankingkunst - normalerweise eine Spankingzeichnung ( realistisch , Cartoon oder Karikatur ) oder ein Spankingfoto .

 

Ab dem späten 19. Jahrhundert zeigten einige der berüchtigten "französischen Postkarten" der Epoche erotisches Prügeln , Birkenfischen, Auspeitschen und Prügeln von Frauen, gewöhnlich in häuslicher Umgebung oder im Klassenzimmer.

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Spanking Postkarten reichen von politischer Satire und Humor bis hin zu erotischen Postkarten. Humorvolle Spankingpostkarten haben sehr oft eine Überschrift , die ein Wortspiel wie "I'm Getting a Fine Tanning Here" ist, es kann im "normalen" Sinne aber auch im "Prügel" Sinne verstanden werden.

Auf den Postkarten des Deutschen Neujahrsfestes zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren oft humorvolle Tracht Prügelcartoons abgebildet.

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Auf Flohmärkten und Auktionswebsites wie eBay oder der deutschen Website Ansichtskarten-Center sind noch gelegentlich Sammlungen mit Postkarten mit Vintage- Spanking-Motiven
 

Der schlechte Samen

The Bad Seed ist ein Film aus dem Jahr 1956 unter der Regie von Mervyn LeRoy. Es basiert auf dem gleichnamigen Horror- Roman von William March, der 1954 veröffentlicht wurde.
"The Bad Seed" wurde 1985 auch in einen Fernsehfilm umgewandelt .

 
Die zentrale Figur der Geschichte ist Christine Penmark (Nancy Kelly), eine junge Mutter, die herausfindet, dass ihre achtjährige Tochter Rhoda eine Mörderin ist. Von seltsamen Träumen und dem Talent ihrer Vermieterin in psychiatrischen Theorien angeregt, beginnt Christine sich zu fragen, ob sie ein Adoptivkind ist. Sie findet schließlich heraus, dass sie tatsächlich die einzige überlebende Tochter von "The Incomparable Bessie Denker" ist, einem bekannten ( fiktiven ) Serienmörder.

 
Rhoda sieht engelhaft und unschuldig aus , ist aber im schlimmsten Fall böse . Sie wird als Psychopathin dargestellt, obwohl der Begriff zum Zeitpunkt des Buches nicht verwendet wurde. Wie ihre Großmutter hat sie kein Gewissen und wird nötigenfalls töten, um zu bekommen, was sie will, sei es eine Penmanship-Medaille, die sie hätte gewinnen sollen, das Schweigen eines Hausmeisters, der mehr weiß, als sie will, oder der Wunsch zu besitzen ein Opalanhänger.

 

Als Christine es schafft, die Wahrheit zusammenzustellen, hat Rhoda bereits drei Menschen (die alte Dame, die ihr eine Schneekugel hinterlassen würde, Claude Daigle und Leroy, den Hausmeister) und einen Welpen getötet. Als geschickte Manipulatorin kann sie Erwachsene leicht bezaubern und gleichzeitig bei anderen Kindern Angst und Abstoßung hervorrufen wer kann etwas falsch mit ihr spüren.


Sobald ihre Mutter zu den richtigen Schlussfolgerungen gekommen ist, muss sie sich mit einem schrecklichen Dilemma auseinandersetzen. So jung Rhoda auch ist, es gibt keine Garantie dafür, dass sich Vorkehrungen, die getroffen wurden, um sie einzuschränken, als dauerhaft erweisen, und es würde einen großen Blick auf die Öffentlichkeit werfen. Gleichzeitig weiß Christine genau, dass Rhoda sicherlich immer wieder töten wird. Christine löst ihre Probleme, indem sie Rhoda eine tödliche Dosis Schlaftabletten gibt und dann Selbstmord begeht.


Das Ende des Films unterscheidet sich vom Roman. In dem Roman stirbt Christine, aber Rhoda überlebt die Schlaftabletten und lebt und es geht ihm gut, wenn die Geschichte endet. In dem Film von 1956 wird Rhoda vom Blitz getroffen und getötet, als sie zum Tatort zurückkehrt, um die Medaille zu holen, während Christine ihren Selbstmordversuch überlebt.


Die Prügelszene 


Ganz am Ende des Films werden die Schauspieler vorgestellt. Jeder Schauspieler und jede Schauspielerin zeigt sich in der Tür und lächelt in die Kamera, wobei Christine Penmark (Nancy Kelly) die letzte ist. Dann entdeckt sie Rhoda (Patty McCormick), die auf der Couch im Wohnzimmer sitzt . Sie deutet mit dem Finger auf das Mädchen, sagt "Und was dich betrifft ..." und geht auf sie zu. Sie setzt sich neben sie auf die Couch, zieht Patty über ihren Schoß und beginnt, das Mädchen zu verprügeln . Ausblenden.


Diese Schlussszene gibt dem ansonsten dunklen Film ein unbeschwertes, humorvolles Ende. Die Tracht Prügel wird über den Sitz von Pattys Kleid gegeben . Beide Schauspielerinnen scheinen vor der Prügelstrafe fast zu lachen. Als es jedoch beginnt, schreit Patty "Nein, nein!", Tritt gegen ihre Beine und versucht, ihren Hintern mit ihren Händen zu bedecken. Nancy Kelly genießt sichtlich die Wendung.

 Spanking Skulptur

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​Prügel in der Skulptur sind selten. Es gibt nur wenige bekannte Beispiele für Mainstream-Skulpturen, die Prügel darstellen. Es gab einige spezialisierte Skulpturen, die von Künstlern für die Prügelfetisch- und BDSM- Community hergestellt wurden, aber die meisten sind wahrscheinlich private Aufträge, die nur dem Künstler und dem Käufer bekannt sind.
Prügelstrafe in Mainstream-Skulptur und Relief


Holzgeschnitzte Schulprügelszenen sind aus mehreren mittelalterlichen (14. und 15. Jahrhundert) Misericords bekannt. Das Château de Blois in Frankreich hat eine Prügelskulptur als Cariatyd, bekannt als "La Correction Maternelle" (mütterliche Korrektur). Beispiele für Prügel in der Mainstream-Skulptur sind die Porzellanfigurengruppen Le Maître d'école (Der Schulmeister) und La Maîtresse d'école von Étienne Maurice Falconet (1762).


Ein Beispiel für Prügelstrafe im folkloristischen Handwerk ist die rechts abgebildete slowakische Prügelpuppe aus Maisschalen. Eine sehr realistische lebensgroße M / m- Prügelskulptur wurde vom englischen Künstler Keith Tyson (geb. 1969) angefertigt. Ein Junge in der OTK-Position mit abgesenkten Hosen und Slips erhält von einem Mann, wahrscheinlich seinem Vater, einen nackten unteren Gürtel.
Eine der wenigen Prügelskulpturen, die öffentlich beworben und in mehreren Exemplaren verkauft wurden, war "Tables Turned" von Pam Foss.

 

Wolf-Magier kreiert Figuren aus pelzigem BDSM und Prügelkunst.

 

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